Energie sparen: Minister Remmel dämmt Heizungsrohre

Dass sich eines Tages ein Minister als Heimwerker in ihrem Heizungskeller betätigen würde, hätte sich Evelyn Kleidt wohl nicht träumen lassen. Doch NRW-Umwelt- und Klimaschutzminister Johannes Remmel legte am Mittwoch beim Abschluss der Kampagne „Besser heizen – Kosten regeln“ der Verbraucherzentrale NRW beherzt Hand an.

Er dämmte ein freiliegendes Heizungsrohr in der Doppelhaushälfte der Wülfratherin und zeigte so, wie leicht sich oft Energie sparen lässt.

„Dass über die Rohre überhaupt viel Wärme verloren geht, habe ich nie gewusst“, sagte Kleidt, die den Effekt der frischen Dämmung gleich auf Wärmebildern begutachten konnte. „Auch als vor acht Jahren der neue Heizkessel installiert wurde, war davon nicht die Rede.“ Dabei verschwenden die Rohre ungedämmt pro Jahr und Meter Energie im Wert von rund 14 Euro. Erst als 45-Jährige lernte sie unter den Spartipps der Verbraucherzentale NRW auch die Rohrdämmung kennen. Fragen zu Fenstern und Wärmedämmung standen ohnehin an, weil Kleidt und ihr Lebensgefährte einen Umbau planen. Deshalb entschlossen sie sich zu einer Energieberatung. Die entlarvte unter anderem das Dach als Schwachstelle des Baus aus den 1960er-Jahren. Und nun holen die beiden Angebote von Dachdeckern ein.

„Die Geschichte von Frau Kleidt ist ein ganz klassisches Beispiel: Wenn die Menschen wissen, wo sie persönlich am besten ansetzen können, um Geld zu sparen und das Klima zu schonen, ergreifen sie diese Chancen auch“, sagte Umwelt- und Klimaschutzminister Johannes Remmel. „Die vielen Möglichkeiten müssen deshalb bekannt gemacht und so aufbereitet werden, dass jeder und jede Einzelne die passenden Maßnahmen für sich auswählen kann. Das ist eine unentbehrliche Grundlage für den konkreten Klimaschutz von unten, ohne den auch die größten und feierlichsten Beschlüsse kaum etwas wert sind. Die Kampagne der Verbraucherzentrale ist ein gutes Beispiel für diesen Ansatz.“

Die Verbraucherschützer hatten seit dem 21. September bei mehr als 650 Veranstaltungen und offenen Beratungsangeboten in knapp 80 Orten eine ganze Palette von Tipps verbreitet, wie Heizkostensenken mit jedem Budget möglich ist. Unter anderem mit starkem Engagement in Sozialen Netzwerken, das mehrere Millionen Menschen erreichte, einem Do-it-Yourself-Video sowie humorvollen Online- und Hörfunkspots brachte die Verbraucherzentrale ihre Botschaft bis zum 15. November erfolgreich ins Land: Für jeden gibt es Wege zum Energie- und Kostensparen.

„Jedes Haus, jede Lebenssituation, jede Perspektive ist anders“, sagte Udo Sieverding, Leiter des Bereichs Energie der Verbraucherzentrale NRW. „Der Einzelfall ist immer die Maßgabe dafür, wie sich sinnvoll Energie sparen lässt.“ Dieser Herangehensweise bleiben die Verbraucherschützer auch in ihrer aktuellen Aktion treu: Hausbesitzer erhalten darin vor der persönlichen Beratung erst einmal Wärmebilder von ihrem Eigenheim. Evelyn Kleidt allerdings braucht die nicht mehr. Die Wülfratherin weiß schon, was sie tun kann. Und tut es auch.

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