Gauck will „begrenzte Form der Duldung“ einer Ramelow-Regierung

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat sich für eine „begrenzte Form der Duldung“ einer Regierung von Bodo Ramelow (Linke) durch die CDU in Thüringen ausgesprochen. Gauck, der die Gespräche zwischen der thüringischen Linkspartei und der CDU eingefädelt hat, sagte der „Welt“: „Ich bin gegen jegliche Form der Koalition der CDU mit der Linkspartei in Thüringen. Es geht eher um eine begrenzte Form von Duldung. Und diese Duldung sollte die Linkspartei etwas kosten. Das wäre mein Rat an die CDU.“

Gaucks Beweggrund, Gespräche zwischen Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und CDU-Landeschef Mike Mohring angestoßen zu haben, sei, „der Union nahezulegen, nicht nur zu blockieren“, so der 79-Jährige. „Gerade weil wir in einer Zeit des größer werdenden Demokratieverdrusses leben, kann es doch nicht sein, dass die Union auf Dauer dazu beiträgt, dass die Regierungsfähigkeit Thüringens nicht gegeben ist und somit der Frust breiter Wählerschichten gegenüber den Parteien und ihren Repräsentanten noch gefördert wird.“ Gauck sagte der „Welt“ außerdem: „Ich habe nach wie vor Vorbehalte gegen die Linkspartei. Ich bleibe aus Respekt vor der historischen Wahrheit und als Anhänger der Aufklärung Antikommunist. Wenn ich Ramelow als Vertreter der Linkspartei zu Beginn seiner Regierung aus prinzipiellen Gründen eher kritisch gesehen habe, dann sage ich jetzt: Er ist mir nicht gerade als Kommunist aufgefallen, sondern als ein pragmatischer, vernünftiger Politiker.“

Foto: Joachim Gauck, über dts Nachrichtenagentur

 

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