85 Prozent der Senioren leben in nicht barrierefreien Wohnungen

85 Prozent aller Seniorenhaushalte in Deutschland (Haushalte mit Personen im Alter ab 65 Jahren) hatten im Jahr 2018 keinen stufenlosen Zugang zur Wohnung. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Mehr als jede fünfte Person in Deutschland gehört zur Generation 65 plus.

Neben nicht vorhandenen Stufen oder Schwellen tragen auch ausreichend breite Türen und ausreichend breite Flure zu einem barrierereduzierten Zugang zur Wohnung bei. Im Durchschnitt erfüllte 2018 nur jede zehnte Wohnung in Deutschland – unabhängig vom Alter der Bewohner – alle der drei genannten Kriterien, so das Statistikamt. Je nach Baujahr des Gebäudes gibt es hier große Unterschiede: In neueren Gebäuden ab dem Baujahr 2011 besaßen 44 Prozent der Wohnungen sowohl stufenlose Zugänge zur Wohnung als auch ausreichend breite Türen und Flure. In bis 1948 errichteten Altbauten lag der Anteil der Wohnungen mit einem barrierearmen Zugang dagegen nur bei 5 Prozent, so die Statistiker weiter. Im Hinblick auf die Bewegungsfreiheit innerhalb der Wohnungen zeichnen die Ergebnisse der amtlichen Statistik ein Bild mit vielen Hindernissen: Nur 2 Prozent der Wohnungen erfüllten alle Merkmale eines barrierearmen Wohnens – das heißt, sie boten genügend Raum in Küche und Bad, besaßen ausreichend breite Wohnungs- und Raumtüren sowie Flure, einen ebenerdigen Einstieg zur Dusche und hatten keine Stufen und Schwellen, die die Bewegungsfreiheit einschränken. Auch hier sind die Unterschiede zwischen Alt- und Neubauten groß: Ein Prozent der Wohnungen in Gebäuden mit Baujahr bis 1948 sind nach den genannten Kriterien komplett barrerierereduziert, bei einem Baujahr ab 2011 lag der Anteil der Wohnungen bei 18 Prozent, so das Bundesamt.

Foto: Mann im Rollstuhl, über dts Nachrichtenagentur

 

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