Durchfall: So kommt die Darmflora wieder ins Lot

Bad Reichenhall – Wenn das Kind mit blassem, schmerzverzerrtem Gesicht und den Händen am Bauch vor den Eltern steht, lautet ihr erster Verdacht häufig „Darmgrippe“. Dieser Verdacht erhärtet sich, wenn weitere Symptome wie Fieber, Durchfall, Erbrechen und Schüttelfrost auftreten. An sich ist es nicht außergewöhnlich, wenn Kinder unter Durchfall leiden. Viele leiden bis zu dreimal pro Jahr an Infektionen im Magen-Darm-Trakt. Denn weil sich bei jüngeren Kindern das Immunsystem erst noch aufbaut, leiden sie häufiger unter einer Durchfallerkrankung. Obwohl diese Infektion eigentlich harmlos ist, kann sie schnell zu einer Bedrohung werden. Dann nämlich, wenn Kinder nicht ausreichend trinken. Durch den Durchfall verliert der Organismus nämlich nicht nur Wasser, sondern auch Mineralstoffe, die eine lebenswichtige Rolle für den Organismus haben. Diesen Verlust kann der Körper umso weniger kompensieren, je jünger ein Kind ist. Bei Kleinkindern und Säuglingen ist diese Gefahr besonders groß: Sie können rasch austrocknen und in einen gefährlichen Gesundheitszustand rutschen. Sollte über sechs Stunden lang starker Durchfall beobachtet werden, sollten die Eltern schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Hier ein paar wissenswerte Tipps zum Thema Durchfall.

Was sind die Ursachen?

Ausgelöst wird der Durchfall von Viren und Bakterien, die auf der Darmschleimhaut sitzen. Dann kann der Darm nicht mehr ausreichend Nährstoffe, Mineralien und Wasser aufnehmen. Dadurch wird der Stuhlgang dünnflüssig und die Menge an Ausscheidungen steigert sich. Hinzu kommt, dass Bakterien und Viren die Produkte ihres Stoffwechsels, die oft giftige Stoffe enthalten, innerhalb des Darms absondern. Diese Stoffe können Übelkeit auslösen. Der Körper versucht dann beispielsweise, die Eindinglinge durch Erbrechen auszuscheiden. Ein akuter Durchfall kann im schlimmsten Fall maximal drei Wochen dauern. Chronischer Durchfall dagegen zieht sich oft über Monate hin und kann sich mit Verstopfungen abwechseln. Für die Suche nach der Ursache braucht der Arzt eine gründliche Untersuchung. Oft gründet der Durchfall auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wie einer Zöliakie oder eine Laktoseintoleranz. Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Unverträglichkeit von Gluten, das in zahlreichen Getreidesorten vorkommt. Patienten, die an einer Laktoseunverträglichkeit leiden, können hingegen Laktose, die in Milch- und Milchprodukten enthalten ist, nicht verarbeiten. In einigen Fällen können auch Medikamente, etwa Antibiotika, den Durchfall auslösen. Sie schädigen die Darmflora durch die Zerstörung von nützlichen Bakterien, die für die ungestörte Verdauung notwendig sind.

So lässt sich die Darmflora stärken

An die Tausend verschiedenen Bakterienarten sind im Darm des Menschen angesiedelt. Laktosebazillen sorgen für eine natürliche Abwehr: Sie produzieren aus Glukose Milchsäure. Damit schaffen sie eine säuerliche Umgebung zur Abwehr von Eindringlingen. Diese natürliche Abwehr ist bei einem massiven Angriff von Viren und Bakterien allerdings überfordert. Der ärztliche Leiter des Berliner Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe, Dr. med. Harald Matthes, rät deshalb, die Darmflora mit Laktobazillen zu unterstützen. „Die Behandlung akuter Diarrhöen mit Laktobazillen wirkt sich hoch signifikant verkürzend und abmildernd auf den Krankheitsverlauf aus. Lactetol eignet sich für alle Typen der akuten infektiösen Diarrhö und kann auch bei immunreduzierten Patienten, Säuglingen und kleinen Kindern als First-Line-Therapie eingesetzt werden.“ Der Effekt: Laktobazillen legen sich über die Darmwand und schaffen einen natürlichen Schutzfilm. Die Eindringlinge können sich dort also nicht mehr festsetzen. Zudem regen Lactobazillen die Immunabwehr der Schleimhäute an, sie sind somit weniger anfällig für Erreger. Weitere positive Effekte: Das Wachstum der Darmflora wird gefördert. Ist sie jedoch bereis angegriffen, kann sie sich schneller wieder erholen.

Foto: djd/G. Pohl-Boskamp

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