Trittin kritisiert mögliche US-Sanktionen gegen Nord Stream 2

Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin hat mögliche US-Sanktionen gegen die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 als „beispiellose Einmischung“ in die europäische Energieversorgung kritisiert. „Die USA zielen auf Russland, treffen aber Europa“, sagte Trittin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Nord Stream 2 sei nach europäischem Recht genehmigt und liege außerhalb des Rechtsgebiets der USA.

„Egal, wie man zu dieser Pipeline steht, klar ist, dass die Vereinigten Staaten mit den geplanten Sanktionen gegen die Regeln des Binnenmarkts der Europäischen Union verstoßen“, kritisierte der Grünen-Politiker. Würden die USA sich durchsetzen, wäre es schlecht für das Klima. „Und es würde teuer für Haushalte und Unternehmen in Europa“, so Trittin weiter. Europa und Deutschland müssten „endlich anfangen, sich gegen diese Form eines Wirtschaftskriegs zu wehren“. Es sei offenkundig, dass es den USA vor allem um den Verkauf des von ihnen durch Fracking produzierten Gases gehe, sagte Trittin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Nord Stream 2 soll vom kommenden Jahr an unter Umgehung von Polen und der Ukraine Gas von Russland nach Deutschland liefern. Bislang wurden nach Angaben des Nord-Stream-2-Konsortiums mehr als 2.100 Kilometer des Doppelstrangs in der Ostsee verlegt, rund 300 Kilometer fehlen noch. Der US-Kongress will die Fertigstellung des Projekts verhindern. Sanktionen könnten es zumindest verzögern.

Foto: Bau von Nord Stream 2, über dts Nachrichtenagentur

 

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