Trumpf-Chefin fürchtet um Deutschlands Ruf als Wirtschaftsstandort

Die Chefin des Maschinen- und Anlagenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, warnt davor, dass der Dieselskandal Deutschlands Ruf als Wirtschaftsstandort nachhaltig beschädigt: „Es leidet das Land und unser Ruf“, sagte sie beim „Zeit“-Wirtschaftsforum. Die Schuldigen müssten bestraft werden und es müsse auf Kosten der Industrie nachgerüstet werden. Es sei aber nicht gut, „dass wir uns kollektiv auf die Automobilbranche stürzen“ und alles „in Grund und Boden reden“.

Leibinger-Kammüller sieht den Grund des Skandals in einem fehlenden Regulativ. Dass man nicht betrügen dürfe, müsste eigentlich in jedem Vorstandsmitglied verankert sein, so Leibinger-Kammüller. Sie sei ein „Fan von Angela Merkel“, sagte die Unternehmerin weiter. Sie halte die Kanzlerin für eine „besonnene, bescheidene, integre Politikerin“. Mit ihr verbinde sie der Glaube an Freiheit und freies Denken, der Glaube an Europa und daran, dass man in einer Gesellschaft auch die Schwachen mitnehmen müsse. Gleichzeitig beklagte Leibinger-Kammüller, dass sich auch innerhalb der CDU immer weniger Politiker für Wirtschaft interessierten. Lobbyarbeit halte sie für Unternehmen aus dem Mittelstand für selbstverständlich: „Natürlich gehe ich zu Herrn Kretschmann und versuche, ihn im Sinne des deutschen Maschinenbaus zu beeinflussen.“

Foto: Industrieanlagen, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert