Wirtschaft blickt zuversichtlich ins neue Ausbildungsjahr

Trotz der aktuellen Rezession blickt die Wirtschaft optimistisch in das neue Ausbildungsjahr. „Kein Jugendlicher muss aufgrund von Corona den Anschluss für seine berufliche Zukunft verpassen“, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). Laut ZDH hat der Abschluss neuer Ausbildungsverträge gerade in den letzten Wochen und Tagen an Fahrt aufgenommen.

Der Rückgang bei neuen Ausbildungsverträgen werde deutlich geringer sein, als zunächst befürchtet. Die leichte Erholung auf dem Ausbildungsmarkt biete „Anlass für verhaltenen Optimismus“. Wollseifer machte klar, dass in einem Ausnahmejahr die bisherigen Regeln wohl ohnehin weniger strikt gehandhabt werden. So könnten Jugendliche mit der Lehre „auch im September oder sogar im Oktober oder November noch starten“. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, sagte: „Die Berufsschulen haben angekündigt, in diesem Jahr besonders flexibel zu sein.“ Dennoch werde der Start ins neue Ausbildungsjahr „durch die Coronakrise holprig“, sagte Wansleben den Funke-Zeitungen. Trotz der Lockerungen müssten immer noch viele Betriebe auf Sicht fahren. Zudem hätten es Betriebe und Schulabgänger „in den letzten Wochen wegen der Pandemiebeschränkungen sehr schwer, zueinander zu finden“, so Wansleben. Die Begleitung bei der Berufsorientierung etwa durch Lehrer und Arbeitsagenturen habe wegen der Corona-Maßnahmen nicht stattfinden können. Dadurch hätten sich viele Prozesse, die einer Ausbildung vorangehen, „um zwei bis drei Monate nach hinten verschoben“. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) bewertete die Lage auf dem Lehrstellenmarkt ungeachtet des wirtschaftlichen Abschwungs überwiegend positiv. Das Ausbildungsangebot biete mit 114 Plätzen pro 100 Bewerbern „reichlich Auswahlchancen“ für jungen Menschen, teile die Organisation auf Anfrage der Funke-Zeitungen mit. „Die Fakten zeigen, dass es keinen Grund zur Dramatisierung gibt.“ Das Angebot an Ausbildungsplätzen liegt zwar rund scht Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies entspreche aber dem Wirtschaftseinbruch. Zugleich seien die Bewerberzahlen gesunken. Der Jahrgang, der jetzt auf den Ausbildungsmarkt komme, sei keineswegs verloren, „sondern hat alle Chancen“.

Foto: Graffiti-Entfernung, über dts Nachrichtenagentur

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