Schimmel: Dämmen und Lüften sind die beste Vorbeugung

Erhöhen wärmegedämmte Wände die Gefahr der Schimmelbildung? Stefanie Mohmeyer vom Industrieverband Hartschaum (IVH) erläutert, was es mit solchen Aussagen auf sich hat und wie man Schimmel vermeiden kann. Weitere Tipps finden Sie hier.

Was hat Dämmen mit einer erhöhten Schimmelgefahr zu tun?

  • Im Grunde nichts. Im Gegenteil, eine gut geplante und sorgfältig ausgeführte Wärmedämmung reduziert sogar nachweislich das Schimmelrisiko. Das bestätigen zahlreiche unabhängige Experten etwa der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Vor allem die Außendämmung von Fassaden, zum Beispiel mit dem bewährten Dämmstoff Styropor, verhindert Schimmel effektiv, weil die Innenseiten gedämmter Fassaden gleichmäßig warm bleiben und langsamer auskühlen als ungedämmtes Mauerwerk. Dadurch schlägt sich innen an den Wänden weniger Feuchtigkeit aus der Raumluft nieder, was der Schimmelbildung entgegenwirkt. Insgesamt gibt es im gedämmten Haus weniger Temperaturschwankungen zwischen Innen und Außen. Das führt ganzjährig zu einem behaglicheren und gesünderen Raumklima.

Immer wieder ist auch zu hören, die Wärmedämmung würde verhindern, dass Wände atmen können.

  • Dabei handelt es sich um ein Vorurteil. Wände atmen nicht. Innenräume hingegen müssen regelmäßig be- und entlüftet werden. Für den notwendigen Luftaustausch können nur die Bewohner selbst durch einen gewollten und kontrollierten Luftaustausch sorgen. Dies kann entweder durch regelmäßiges, kurzzeitiges Öffnen der Fenster oder durch eine Lüftungsanlage geschehen. So kann verbrauchte Atemluft durch sauerstoffreiche Luft ersetzt sowie die in der Raumluft angereicherte Feuchtigkeit abgeführt und Schimmel langfristig vermieden werden.

Was ist bei der Wärmedämmung in Sachen Schimmelschutz zu beachten?

  • Planung und Ausführung gehören in Profihände, vom Energieberater bis zum ausführenden Fachhandwerker. Sie stellen eine fachgerechte Dämmung sicher. Von Dämmmaßnahmen Marke Eigenbau ist hingegen eindeutig abzuraten. Auch die Wahl des passenden Dämmstoffs und die richtige Behandlung im Alltag, sprich ausreichende Lüftung des Gebäudes, sind entscheidende Faktoren, die das Schimmelrisiko minimieren.

Für ausreichend Frischluft sorgen

Die Deutsche Energieagentur (dena) bestätigt es: „Richtig ausgeführt sind Maßnahmen zur energetischen Sanierung nicht Teil des Schimmelproblems, sondern Teil der Lösung.“ Wichtig, erst recht in Verbindung mit einer wärmegedämmten Fassade, ist der regelmäßige Luftaustausch im Gebäude. Bei Altbausanierungen ist daher der Einbau einer Lüftungsanlage ein Muss. „Empfehlenswert sind Anlagen mit Wärmerückgewinnung, da sie die energetische Bilanz nochmals verbessern“, unterstreicht Stefanie Mohmeyer vom Industrieverband Hartschaum (IVH).

Foto: © djd/Industrieverband Hartschaum

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert