Kurz bringt EU-Sanktionen gegen Türkei ins Spiel

Der künftige österreichische Kanzler Sebastian Kurz hat die Türkei scharf kritisiert und EU-Sanktionen ins Spiel gebracht. „Der Türkei-Deal funktioniert nicht ausreichend und Griechenland hat unsere volle Unterstützung verdient“, sagte Kurz der „Bild“. Man dürfe sich vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht erpressen lassen.

„In seinem Land werden politisch Andersdenkende verfolgt, immer wieder Journalisten eingesperrt – und die Türkei versucht, Flüchtlinge und Migranten als Waffe einzusetzen.“ Auf die Frage, ob es Sanktionen gegen die Türkei brauche, sagte Kurz: „Es gibt immer mehrere Wege, der eine funktioniert durch Zusammenarbeit, der andere funktioniert durch Druck. Die EU hat viele Möglichkeiten, Erdogan Druck zu machen. Darüber sollten wir genauso nachdenken.“ Gleichzeitig sagte Kurz, dass Europa Grenzen schützen müsse, wozu auch die Seegrenzen gehörten. Auf die Frage, ob Seegrenzen überhaupt geschützt werden könnten, antwortete er: „Ja, natürlich kann man Seegrenzen schützen und man sollte sie auch schützen. Wir können dafür sorgen, dass Flüchtlingsboote erst gar nicht ablegen, wir können die Menschen, die gerettet werden, zurück in das Land bringen, aus dem sie gekommen sind. Schauen Sie sich Ägypten an. Von dort kamen einst tausende Flüchtlinge, heute niemand mehr, weil es ein funktionierendes System gibt.“ Kurz kündigte an, als Kanzler das Thema Migration auch in Europa „in die richtige Richtung“ lenken zu wollen, weil es notwendig für Europa sei und für eine christlich-soziale Verantwortung. „Es darf kein System geben, wo die Schlepper am Elend der Menschen verdienen“, so Kurz.

Foto: Sebastian Kurz, über dts Nachrichtenagentur

 

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