Verwendete Menge von fluorierten Treibhausgasen bleibt stabil

Der Einsatz von fluorierten Treibhausgasen ist stabil geblieben. Im Jahr 2017 lag er mit rund 9.390 Tonnen wieder auf dem Niveau von 2015 (9.347 Tonnen), nachdem 2016 die verwendete Menge (8.974 Tonnen) leicht zurückgegangen war, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch anlässlich der UN-Klimakonferenz vom 3. bis 14. Dezember im polnischen Kattowitz mit. Der potenzielle Treibhauseffekt der eingesetzten Stoffe reduzierte sich in den letzten zwei Jahren jedoch um 19,9 Prozent.

Ursache dafür ist, dass hoch klimawirksame fluorierte Treibhausgase zunehmend durch weniger klimawirksame ersetzt werden. Im Jahr 2015 hatte die Menge der eingesetzten fluorierten Treibhausgase 17,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten entsprochen, ein Jahr später 15,7 Millionen Tonnen. 2017 wurden noch 13,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erreicht. Hier scheinen die Regelungen der Europäischen Union (EU) zur Reduktion der CO2-Äquivalente beim Einsatz von fluorierten Treibhausgasen ihre Wirkung zu zeigen (F-Gas Verordnung Nr. 517/2014, EU-Richtlinie 2006/40/EG), so das Bundesamt weiter. Klimawirksame Stoffe nehmen Einfluss auf die Erderwärmung und tragen zur Klimaveränderung bei. Da diese Stoffe überwiegend in geschlossenen Systemen wie zum Beispiel in Klimaanlagen verwendet werden, tritt eine Gefährdung erst mittel- bis langfristig bei deren Freisetzung in die Atmosphäre auf. Daher bezeichnet man diese Stoffe auch als potenziell emissionsrelevant. Der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf die Klimaveränderung ist unterschiedlich hoch. Als Vergleichsgröße dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (CO2) mit einem Erwärmungspotenzial (CO2-Äquivalente) von 1, so das Statistikamt. 10 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente wurden als Kältemittel verwendet, zum Beispiel in Autoklimaanlagen oder in Kühlschränken. Das in Deutschland überwiegend verwendete Kältemittel Tetrafluorethan (R 134a) trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 1.430 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. 2017 wurden 3,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente davon eingesetzt. Das waren 45,4 Prozent weniger als im Jahr 2015, so das Bundesamt weiter. Als Ersatz für R 134a wird neben anderen Stoffen R 1234yf verwendet, der eine vergleichsweise geringe Klimawirksamkeit hat (CO2-Äquivalente = 4). Die Verwendung dieses Kältemittels hat sich von 2015 bis 2017 nahezu verhundertfacht und ist von 23 Tonnen auf 2.147 Tonnen angewachsen. Dies entspricht einem Anstieg von 100 Tonnen auf 8.586 Tonnen CO2-Äquivalenten, so das Statistikamt.

Foto: Die Erde aus dem Weltraum aufgenommen, über dts Nachrichtenagentur

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