Globale Trendwende: Laut Unicef gibt es erstmals mehr fettleibige als untergewichtige Kinder und Jugendliche.
Ein alarmierender Bericht von Unicef zeichnet ein besorgniserregendes Bild der globalen Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen. Erstmals in der Geschichte gibt es weltweit mehr fettleibige als untergewichtige Kinder und Jugendliche. Diese Trendwende stellt eine große Herausforderung für die Gesundheitssysteme und die zukünftige Entwicklung der betroffenen Generationen dar.
Ursachen für die Übergewichtsepidemie
Die Ursachen für die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern sind vielfältig. Eine zentrale Rolle spielt die veränderte Ernährungsgewohnheiten, insbesondere der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt. Hinzu kommt ein Mangel an Bewegung und körperlicher Aktivität, bedingt durch einen zunehmend sitzenden Lebensstil und die vermehrte Nutzung von digitalen Medien. Auch sozioökonomische Faktoren spielen eine Rolle: In vielen Ländern sind gesunde Lebensmittel teurer und schwerer zugänglich als ungesunde Alternativen.
Gesundheitliche Folgen
Übergewicht und Fettleibigkeit im Kindes- und Jugendalter haben gravierende gesundheitliche Folgen. Sie erhöhen das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und psychische Probleme. Zudem kann Übergewicht zu sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung führen.
Untergewicht weiterhin ein Problem
Trotz des Anstiegs von Übergewicht und Fettleibigkeit bleibt Untergewicht in vielen Teilen der Welt weiterhin ein großes Problem. Insbesondere in armen Ländern leiden Millionen Kinder unter Mangelernährung, die ihre körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigt. Untergewicht erhöht das Risiko für Infektionen, Entwicklungsverzögerungen und Tod.
Unicef fordert Maßnahmen
Unicef fordert umfassende Maßnahmen, um die Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen weltweit zu verbessern. Dazu gehören:
- Förderung einer gesunden Ernährung von Anfang an, beispielsweise durch Stillförderung und Aufklärung über gesunde Ernährungsgewohnheiten.
- Regulierung von Marketing und Werbung für ungesunde Lebensmittel, insbesondere an Kinder.
- Verbesserung des Zugangs zu gesunden Lebensmitteln, beispielsweise durch Subventionen für Obst und Gemüse.
- Förderung von Bewegung und körperlicher Aktivität in Schulen und Gemeinden.
- Stärkung der Gesundheitssysteme, um Übergewicht und Untergewicht frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die Trendwende bei Übergewicht und Untergewicht bei Kindern und Jugendlichen ist ein Weckruf für die internationale Gemeinschaft. Es ist dringend notwendig, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um eine gesunde Entwicklung aller Kinder zu gewährleisten.
