Die Kosten der Katastrophe von Tschernobyl erreichen bis 2015 nahezu 180 Milliarden US-Dollar

Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Katastrophe – möglicherweise ein Verlust in Höhe von 180 Milliarden US-Dollar bis 2015 – zu minimieren, muss ein umfassendes Entwicklungsprogramm für die von der Explosion des Kernkraftwerks 1986 in Tschernobyl betroffenen Regionen aufgestellt werden. Dies erklärte der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch anlässlich eines Besuchs des Kraftwerks in Tschernobyl am 27. Jahrestag der Nuklearkatastrophe. Der Bau einer sicheren Ummantelung ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Umwandlung der Zone in ein ökologisch sicheres Gebiet, wiederholte Präsident Janukowitsch.

Etwa 2.700 Menschen arbeiten auch heute noch in dem Kernkraftwerk in Tschernobyl, obwohl der letzte Reaktor im Jahr 2000 abgeschaltet wurde. Das ukrainische Parlament hat ein Programm zur Stilllegung des Kraftwerks beschlossen, das die folgenden vier Phasen umfasst: Entfernung der Nuklearbrennstoffe (2010-2013), Schutz der Reaktorsysteme (2013-2022), Senkung der System-Radioaktivität (2022-2045) und Rückbau (2045-2065).

Am 26. April 2013 teilte der ukrainische Premierminister Mykola Asarow mit, dass die Arbeiten an der neuen, sicheren Ummantelung des vierten Reaktors des Kraftwerks in Tschernobyl begonnen haben und bis 2015 abgeschlossen werden sollen. Das Projekt für eine neue, sichere Schutzhülle wird von mehr als 40 Staaten gesponsert und über den Tschernobyl Shelter Fund, der im Dezember 1997 gegründet wurde, finanziert.

Derzeit ist der Reaktor in dem ursprünglichen Sarkophag eingeschlossen, der in grosser Eile errichtet wurde, während Feuerwehr und Rettungsleute noch mit dem Löschen des Feuers im Reaktor beschäftig waren. Mehr als 400.000 m3 Beton und 7.300 Tonnen Metall wurden verbaut, um viele Tonnen Uran, Plutonium, radioaktives Corium und kontaminierten Staub einzuschliessen. Etwa 600.000 Menschen unterstützten die Rettungsarbeiten in Tschernobyl über mehrere Jahre nach der Katastrophe und riskierten dabei Leben und Gesundheit.

Infolge der Explosion in Reaktor vier des Atomkraftwerks in Tschernobyl, das 100 km nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew liegt, haben radioaktive Substanzen eine 145 000 kmsquared grosse Zone kontaminiert, die Gebiete der Ukraine, Weissrusslands und Russlands umfasst. Beinahe fünf Millionen Menschen waren von der Katastrophe betroffen. Das Gebiet im Radius von 30 km um das Kraftwerk ist nach wie vor offiziell unbewohnt.

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