Wehrbeauftragter: Bundeswehr muss bei Beschaffung schneller werden

Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, hat die Ausrüstungsbeschaffung der Bundeswehr als zu träge und unflexibel kritisiert. „Die Bundeswehr muss da schneller werden und alle möglichen Mittel ausschöpfen“, sagte Bartels dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). Es sei nicht sinnvoll, die Beschaffung wichtiger Uniformbestandteile oder anderer Ausrüstungsgegenstände wie Schuhe oder Nachtsichtgeräte auf mehrere Jahre zu strecken: „Es hilft nichts, wenn wir in zehn Jahren das zu 120 Prozent Beste haben. Die Soldaten brauchen die Sachen jetzt.“

Bartels forderte, das Bundesverteidigungsministerium und seine untergeordneten Stellen dürften „nicht so dogmatisch beim Aufstellen des Forderungskatalogs“ sein, der Bestellungen zu Grunde liege. Um Materiallücken schnell zu stopfen, könne man gerne auch auf unterschiedliche Anbieter zurückgreifen, wenn ein Unternehmen alleine nicht genügend Lieferkapazitäten habe. „Die Bundeswehr muss sich mehr als Einkäufer auf dem Markt verstehen“, so der Wehrbeauftragte weiter. Als Beispiele nannte Bartels die Beschaffung von Schutzwesten und Nachtsichtbrillen. Es sei nicht zu verstehen, dass nur 6.000 neue Schutzwesten pro Jahr im Plan stünden, obwohl Zehntausende für die gesamte Bundeswehr benötigt würden. Auch die Lieferung von 4.000 Nachtsichtgeräten, die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vor einigen Tagen verkündet hatte, reiche nicht aus. Der Bedarf liege hier bei 48.000 Stück. Bartels stellt seinen neuen Jahresbericht als Wehrbeauftragter am kommenden Dienstag vor.

Foto: Bundeswehr-Soldat, über dts Nachrichtenagentur

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