Intelligente Stromzähler kommen auf den Markt

Nach mehreren Verzögerungen kommen die ersten intelligenten Stromzähler auf den Markt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werde am Donnerstag das erste Zertifikat für ein sogenanntes Smart Meter Gateway vergeben, wie es im Fachjargon heißt, berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe). Die aufwendige Überprüfung sei unumgänglich, sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm der Zeitung.

Durch die Energiewende werde das Stromnetz komplexer und damit anfälliger für Cyberangriffe. Die Hersteller der intelligenten Stromzähler seien mittelständisch geprägte Unternehmen der Elektrotechnik. „Die Transformation hin zu Anbietern von hochwertigen IT-Sicherheitsprodukten hat Zeit gebraucht“, so Schönbohm weiter. So habe es im Rahmen der Zertifizierung oftmals Nachbesserungen an den Produkten gegen. „Das liegt nicht daran, dass das BSI zu langsam prüft“, sagte der BSI-Präsident. „Wir müssen das Risiko mit gutem Gewissen übernehmen und gegenzeichnen können“, so Schönbohm weiter.

Intelligente Stromzähler erleichtern das Stromsparen

Intelligente Stromzähler sollen den Energieverbrauch durch eine jederzeit mögliche Kontrolle des Verbrauchs senken. Verschiedene Energieversorger bieten die schlauen Geräte in Pilotprojekten an. Wer die Möglichkeiten der sogenannten „Smart Meter“ nutzt, erschließt sich neue Potenziale um die eigenen Stromkosten zu senken.

Stromkosten senken leicht gemacht

Zu den effektivsten Methoden, die eigenen Stromkosten zu senken, gehört nach wie vor der Stromanbieterwechsel. Vor allem im Vergleich zum Grundversorger lassen sich hier attraktive Potenziale ausschöpfen. Dies gilt sogar beim Wechsel vom herkömmlichen Stromtarif bei den zuständigen Stadtwerken auf einen verfügbaren Ökostromtarif.
Transparenz, Effektivität und damit weniger Energiekosten verspricht der intelligente Stromzähler. Der Verbraucher kann sich ständig über den aktuellen Energieverbrauch informieren, entweder per Internet oder am Gerät selbst. Steigt der Verbrauch in die Höhe, so können unnötige Stromfresser vom Netz genommen werden.

So funktioniert der Smart Meter

Die Smart Meter sind je nach Anbieter mit verschiedenen Funktionen ausgestattet. Allen Geräten gemeinsam ist jedoch die Möglichkeit, den Stromverbrauch fast in Echtzeit abzulesen. Zum Teil sind die Zähler fernauslesbar, der Stromverbrauch innerhalb einer Periode kann am Gerät selbst oder über den PC abgelesen werden. Verbrauchsdaten können ausgewertet und gespeichert werden, zum Teil übernimmt der intelligente Zähler sogar die Kommunikation mit dem Energieversorger, indem Tarifdaten und andere Informationen übermittelt werden können.

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Die Aufforderung zur Energieeinsparung und zu effizienteren Nutzungsmöglichkeiten der Energieressourcen hat nicht nur finanzielle Gründe. Ein sparsamer Verbrauch senkt die CO2-Emissionen in die Atmosphäre und sorgt zusammen mit einer vermehrten Nachhaltigkeit der Stromanbieter insgesamt zu einem klimaschonenden und umweltbewussten Umgang mit unserer Energie.

Die Smart Meter können einen wichtigen Beitrag leisten, bis zum Jahr 2022 sollen 80% der deutschen Haushalte mit der neuen Zählergeneration ausgestattet sein. Allerdings gibt es auch Kritik: So haben die Energieversorger durch die Möglichkeit zur Fernabfrage einen erweiterten Zugriff auf den einzelnen Versorger. Die Frage, wie sich die Privatsphäre der Verbraucher sichern lässt, ist noch nicht abschließend geklärt.

Foto: © Stromzähler, über dts Nachrichtenagentur

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