Dax startet mit Verlusten – Geldpolitik der EZB weiter im Blick

Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Mittwoch zunächst leichte Kursverluste verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der Dax mit rund 15.140 Punkten berechnet. Das entspricht einem Minus von 0,1 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag.

An der Spitze der Kursliste standen die Aktien von Commerzbank entgegen dem Trend kräftig im Plus. Hintergrund dürfte der überraschend starke Gewinnsprung im dritten Quartal sein, den das Geldhaus am Mittwochmorgen verkündet hat. Das Konzernergebnis der Commerzbank nach Steuern und Minderheiten legte demnach auf 684 Millionen Euro zu (Q3 2022: 195 Millionen Euro).

Die größten Abschläge gab es bei BASF, Zalando und Vonovia. Während die Investoren vor allem an der Wall Street sich gerade „ziemlich weit aus der Defensive“ wagten, könne der Dax nicht so recht von den wieder fallenden Renditen und einem niedrigeren Ölpreis profitieren, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Er hinkt den US-Indizes mal wieder hinterher.“

Verantwortlich dafür sei die Schwäche bei konjunkturell sensitiven Aktien. „Dahinter steckt die Angst, dass die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation länger restriktiv halten muss als die Fed.“ Im schlimmsten Falle würde das bedeuten, dass in der Eurozone erst Anfang 2025 an der Zinsschraube nach unten gedreht werde.

„Damit besteht das Risiko, dass Anleger bei der Geldpolitik gerade wieder auf den Sonnenaufgang warten und am Ende einmal mehr zu früh dran gewesen sind“, so Stanzl. Der rasante Rutsch im Ölpreis sei ein Signal für eine schwache weltweite Nachfrage, einen heraufziehenden Angebotsüberschuss im ersten Quartal und die Unfähigkeit Chinas, eine Dynamisierung der eigenen Konjunktur zu erwirken. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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