Die akute Regierungskrise in Deutschland hat kurzfristig womöglich gar keine Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. „In jedem Fall sind die negativen Auswirkungen der gescheiterten Jamaika-Sondierungen eher langfristiger als konjunktureller Natur“, sagte Christoph Schmidt, Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, am Montag. Die Ausgangslage sei aus ökonomischer Sicht weitgehend unverändert und die konjunkturelle Lage sehr gut.
Mittel- und langfristig gebe es aber große Herausforderungen – „allen voran den demographischen Wandel, die Digitalisierung, die sinnvolle Weiterentwicklung der Europäischen Union und den Klimawandel“. Darauf müsse eine neue Bundesregierung zukunftsfähige und belastbare Antworten finden. Dem FDP-Chef Christian Lindner gibt Schmidt indirekt Argumentationshilfe: „Ein Bündnis, deren Partner sich in den kommenden Jahren vor allem gegenseitig blockieren würden, wäre wohl noch schlechter als eine schleppende Regierungsbildung“, so der Wirtschaftsweise.
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