Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2020 gesunken

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im ersten Quartal 2020 gesunken. Insgesamt meldeten die deutschen Amtsgerichte 4.683 Firmenpleiten, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. Das waren 3,7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Im Wirtschaftsbereich Handel gab es mit 788 Fällen (erstes Quartal 2019: 868) die meisten Unternehmensinsolvenzen. Unternehmen des Baugewerbes stellten 761 Insolvenzanträge (erstes Quartal 2019: 803). Im Gastgewerbe wurden 514 Insolvenzanträge gemeldet (erstes Quartal 2019: 590). Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte auf rund 7,3 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2019 hatten sie bei 4,7 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen sei darauf zurückzuführen, dass im ersten Quartal 2020 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt hatten als im Vorjahresquartal, so die Statistiker. Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 20.672 übrige Schuldner im ersten Quartal 2020 Insolvenz an (-6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal). Darunter waren 15.095 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern und 4.659 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen. Unterdessen veröffentlichten die Statistiker auch vorläufige Angaben für den Mai. Die durch die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung verursachte wirtschaftliche Krise spiegelt sich demnach selbst im fünften Monat des Jahres noch nicht in der Anzahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren wider.

Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur

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