Bundesfinanzministerium plant 20-Milliarden-Euro-Fonds für Gründer

Die Bundesregierung will nach Informationen der „Welt am Sonntag“ aus Regierungskreisen mit einem neuen zehn Milliarden Euro schweren Fonds Gründer stärker fördern. Nach Plänen des Bundesfinanzministeriums soll der Fonds bei der staatlichen KfW-Bank angesiedelt sein und Firmengründern für jeden Euro an Wagniskapital einen Euro Kredit zu vergünstigten Konditionen bereitstellen. So sollen insgesamt 20 Milliarden Euro an frischem Kapital für Gründer zusammenkommen.

Mögliche Verluste im Pleitefällen von Start-ups soll der Bundeshaushalt tragen. Im Bundesfinanzministerium wird mit maximalen Kosten zwischen 200 und 400 Millionen Euro im Jahr gerechnet. Da Kredite Fremdkapital seien, müssten Gründer bei Finanzierung durch den Fonds weniger Firmenanteile abgeben, als wenn sie nur Wagniskapital einsammeln, hieß es in Regierungskreisen. Denn Wagniskapital wird als Eigenkapital eingestuft. Die Bilanz der bisherigen Förderprogramme für Start-ups fällt allerdings durchwachsen aus. Bei dem Programm „Invest“ des Bundeswirtschaftsministeriums wurden von den seit Mai 2013 bereitgestellten 150 Millionen Euro lediglich 23,59 Millionen Euro abgerufen, zeigen Zahlen des Ministeriums. Bei dem Programm erhalten Investoren einen steuerfreien Zuschuss von 20 Prozent ihrer Investition. Das Programm liege hinter den ursprünglichen Erwartungen, räumt das Wirtschaftsministerium ein. Grund sei „die noch zu geringe Bekanntheit des Förderprogramms bei den Zielgruppen“. Auch der High Tech Gründerfonds wird das im Subventionsbericht des Bundesfinanzministeriums ausgegebene Ziel, dass „die eingesetzten Bundesmittel an den Bundeshaushalt über die Fondslaufzeit zurückfließen“, wohl nicht erreichen. Ein Jahr vor Ende seiner Laufzeit stehen den staatlich investierten 243 Millionen Euro des ersten Fonds lediglich Ausschüttungen an die Investoren in Höhe von 67,9 Millionen Euro gegenüber.

Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur

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