Bundesbankpräsident warnt vor Einführung eines E-Euros

Bundesbankpräsident Jens Weidmann warnt davor, ohne genaue Prüfung der Notwendigkeit und möglicher Nebenwirkungen digitales Zentralbankgeld einzuführen. „Ich halte nichts davon, immer gleich nach dem Staat zu rufen. In einer Marktwirtschaft ist es zunächst an den Unternehmen, für Kundenwünsche ein entsprechendes Angebot zu entwickeln“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe).

Weidmann reagierte damit auf die Diskussion darüber, als Antwort auf private Zahlungsmittel wie Bitcoin oder die geplante Facebook-Währung Libra einen digitalen E-Euro zu schaffen. Zuletzt hatte die neue Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, Offenheit für das Thema erkennen lassen. Weidmann forderte die Banken auf, für einen möglichst schnellen und kostengünstigen Zahlungsverkehr zu sorgen, um den Bedarf nach Libra oder ähnlichen digitalen Bezahlsystemen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Zugleich hält es für geboten, Libra, wenn es realisiert wird, konsequent der Finanzaufsicht zu unterwerfen. Um eine zu starke Marktposition von Facebook zu verhindern, müsse das Wettbewerbsrecht konsequent angewendet werden. In dem Zusammenhang hält er Konzepte für zukunftsträchtig, bei denen die Bürger selbst über die Nutzung ihrer Daten bestimmen können.

Foto: Deutsche Bundesbank, über dts Nachrichtenagentur

 

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