Umzug von GSG-9 der Bundespolizei nach Berlin verzögert sich

Der Umzug der Anti-Terroreinheit der Bundespolizei GSG-9 nach Berlin verzögert sich. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die das „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe) berichtet. „Für eine beabsichtigte dauerhafte Unterbringung in der Liegenschaft Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Berlin ist die Durchführung von Baumaßnahmen erforderlich, mit deren Abschluss nach derzeitiger Einschätzung nicht vor dem Jahr 2026 zu rechnen ist“, heißt es in dem Dokument aus dem Bundesinnenministerium.

Bis dahin werde „eine Präsenz der GSG-9 der Bundespolizei in Berlin durch Interim-Unterbringungen ermöglicht“. Zuletzt hieß es, ein Umzug der Eliteeinheit nach Berlin-Spandau werde nicht vor 2023 erfolgen können. Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, kritisierte die Verzögerung scharf. Schon im Jahr 2017 sei „mit viel Trara und starken Bildern“ verkündet worden, dass ein Teil der GSG-9 „zur gebündelten Terrorbekämpfung zentral nach Berlin gezogen werden soll“, sagte Mihalic dem „Handelsblatt“. Nun sei der Termin mal eben um mehrere Jahre verschoben worden. „Mir ist nicht erklärlich, wie die Errichtung einer GSG-9-Außenstelle annähernd zehn Jahre dauern kann“, so die Grünen-Politikerin weiter. Die GSG-9 hat bislang einen Standort im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin bei Bonn. Mit dem Aufbau eines zweiten Standorts soll die Spezialeinheit deutlich größer werden. Die genaue Zahl der Einsatzkräfte wird nach Angaben der Bundespolizei aus Geheimhaltungsgründen nicht bekannt gegeben. Als Grund für den zusätzlichen Standort in Berlin wurde zuletzt die anhaltende terroristische Bedrohung genannt.

Foto: Bundespolizei, über dts Nachrichtenagentur

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