Studie: Ökosysteme könnten schneller kollabieren als gedacht

Studie: Ökosysteme könnten schneller kollabieren als gedacht

Eine neue Studie, die in der Zeitschrift „Nature Sustainability“ veröffentlicht wurde, legt nahe, dass Ökosysteme wie der Amazonas-Regenwald viel schneller zusammenbrechen könnten als bisher angenommen. Traditionelle Modelle haben die Auswirkungen plötzlicher Veränderungen auf Ökosysteme stets unterschätzt, so die Forscher der Universitäten Southampton, Sheffield und Bangor sowie von Rothamsted Research.

Die Autoren der Studie haben verschiedene Ökosysteme modelliert, darunter solche, die schrittweisen Veränderungen und plötzlichen extremen Wetterereignissen ausgesetzt sind, um die kombinierten Auswirkungen dieser Stressfaktoren zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigten, dass die Ökosysteme stärker als bisher angenommen unter der Kombination mehrerer Stressoren leiden. Folglich könnten die kritischen Schwellenwerte für diese Ökosysteme bis zu 80 % früher erreicht werden als bisher angenommen.

Infolgedessen könnten Ökosysteme, von denen ursprünglich angenommen wurde, dass sie bis zum Ende des Jahrhunderts kollabieren, möglicherweise schon in den nächsten Jahrzehnten zusammenbrechen. Die Studie lässt Zweifel an der Richtigkeit der Schätzung des Weltklimarats aufkommen, dass der Kipppunkt für den Amazonas-Regenwald um das Jahr 2100 erreicht sein wird. Wenn Wechselwirkungen nicht berücksichtigt werden, könnte der Kipppunkt mehrere Jahrzehnte früher eintreten als angenommen.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, wie wichtig es ist, die komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Stressfaktoren auf Ökosysteme zu verstehen. Die Autoren weisen darauf hin, dass weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind, um Modelle zu entwickeln, die diese Wechselwirkungen genau simulieren und ein umfassenderes Verständnis der potenziellen Folgen abrupter Veränderungen für Ökosysteme liefern.  (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Dschungel in Australien, über dts Nachrichtenagentur

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