Eisenbahnstrecke zum Brennerbasistunnel verzögert sich

Der Bau der Eisenbahn-Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel, von Grafing bei München bis zur österreichischen Grenze, verzögert sich um mehrere Jahre. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“ in ihrer „Alpen-Ausgabe“. Auf eine Fertigstellung vor 2040 würde er aktuell nicht wetten, sagte der Chef des Bundestags-Verkehrsausschusses, Cem Özdemir (Grüne), der Zeitung.

Auch für Daniela Ludwig, verkehrspolitische Sprecherin von CDU/CSU im Bundestag, ist klar, dass sich die Versäumnisse bei der Planung des Brennernordzulaufs nicht mehr aufholen lassen: „Bis eine Neubaustrecke steht, dauert es auf jeden Fall noch 20 Jahre“, sagte Ludwig der „Zeit“. Der Brennerbasistunnel zwischen Österreich und Italien soll 2026 in Betrieb gehen. Er wird mit 64 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt sein.

In Verzug ist die deutsche Verkehrspolitik auch bei grenzüberschreitenden Eisenbahnprojekten mit der Schweiz: Beim Ausbau der Rheintalstrecke von Basel nach Karlsruhe, der Verbindung von Zürich nach Stuttgart oder nach München sowie der Elektrifizierung der Gäubahn von Singen über Schaffhausen nach Basel. Deshalb war kürzlich eine Schweizer Delegation im verkehrspolitischen Ausschuss des Bundestages zu Gast: „Für einige von uns, also Regierung und Koalitionsfraktionen, war das kein schöner Termin“, so Özdemir. „Die Schweizer haben gefragt, wann wir endlich dieses und jenes internationale Schienenprojekt fertigbekommen. Das fühlte sich so an, wie wenn du früher von der Lehrerin nach vorne geholt wirst, weil du deine Hausaufgaben mal wieder nicht gemacht hast.“

Foto: Schiene, über dts Nachrichtenagentur

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