Sozialverband VdK droht mit Protest wegen Mütterrente

Zu Beginn der Koalitionsverhandlungen hat der Sozialverband VdK massiven Protest angekündigt, falls Union und SPD ihre Vereinbarungen zur Mütterrente nicht nachbessern werden. „Es ist gut, dass das dritte Jahr bei der Mütterrente endlich kommen soll. Es ist zutiefst ungerecht, dass es auf Mütter mit drei und mehr Kindern beschränkt sein soll“, sagte Verbandspräsidentin Ulrike Mascher der Funke-Mediengruppe (Montagsausgabe).

„Sollte das so bleiben, werden Union und SPD richtig Ärger bekommen.“ Das Geld für das dritte Jahr für alle Mütter sei vorhanden. Mascher forderte, die Mütterrente müsse aus Steuergeld bezahlt werden, da es sich um eine gesamtgesellschaftliche Leistung handele. „21 Milliarden Euro pro Jahr für die volle Mütterrente können ohne Probleme aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden“, sagte sie. Das Geld könne „bei den Rüstungsausgaben oder an anderer Stelle“ gekürzt werden. Die Mütterrente sei eine „Investition gegen Altersarmut“. Mehr als 300.000 Frauen bekämen aktuell so wenig Rente, dass sie auf die staatliche Grundsicherung angewiesen seien, so Mascher. Kritik übte die VdK-Präsidentin auch am Ziel von Union und SPD, die Sozialversicherungsbeiträge auf maximal 40 Prozent zu begrenzen. Dieses Ziel sei „durch nichts zu rechtfertigen“, so Mascher. „Auch 42 Prozent wären verkraftbar.“ Es wäre falsch, sich auf eine Marke festzulegen. Mascher verlangte auch Veränderungen in der Krankenversicherung: „Ärzte dürfen aus der Behandlung von Privatpatienten keine finanziellen Vorteile mehr ziehen“, sagte sie den Funke-Zeitungen. Sie dürften keine Anreize haben, Kassenpatienten nicht zu behandeln oder länger warten zu lassen. „Die Gesamtsumme, die gesetzliche und private Krankenversicherungen für Ärzte ausgeben, muss gleich bleiben.“

Foto: Seniorin schaut von einem Balkon, über dts Nachrichtenagentur

5 Kommentare

  1. Diese Ungleichbehandlung muss konsequent beendet werden! Die Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, egal ob eins oder 10, haben ihren gesamtgesellschaftlichen Beitrag geleistet! Oder sollen wir weitere für die Frauen kränkende Kriterien einführen, wie zum Beispiel – welche Mutter hat Kinder geboren, die später Akademiker oder Arbeiter geworden sind. Welche Mutter hat mehr Wert – die, die Jungen zur Welt gebracht hat oder lieber doch die, die Mädchen bekommen hat?! Vielleicht hat sich das eine oder andere Kind später doch nicht als wertvoller Wirtschaftsfaktor erwiesen und ist doch auf die schiefe Bahn gelandet? Die Leistung der Mütter, unabhängig davon wie viele Kinder sie vor 1992 in Deutschland (Ost und West) zur Welt gebracht haben, muss endlich vereinheitlicht ( drei Rentenpunkte pro Kind) und entsprechend gewürdigt werden!

  2. Mütter die 2 Kinder vor und eines nach 1992 geboren haben dürften sich besonders freuen! Sonst schließe ich mich Frau Marzog an die es gut auf den Punkt bringt. Soviel zu sozialer Gerechtigkeit.

  3. Karin Heitzenröder

    Ich verstehe die Aufregung, wenn man nicht betroffen ist. Habe selbst 4 Kinder vor 1992 geboren. Alle 4 haben studiert und uns viel Geld gekostet wegen der langen Ausbildung. Erst eine Berufsausbildung und dann noch eine Bachelor- und Masterstudium drangehangen. Mein Mann war nur Arbeiter und ich immer Hausfrau. 4 Kinder machen eben mehr Arbeit als nur 1 oder 2. Daher finde ich es mehr als gerechtfertigt, dass bei der neuen Mütterrente nur Mütter ab 3 Kinder berücksichtigt werden. Ich habe es eben nicht geschafft mit 4 Kindern noch arbeiten zu gehen. Meine Kinder sollten spielen und lernen und nicht im Haushalt helfen. Arbeiten können sie jetzt noch genug!

  4. Liebe Frau Heitzenröder,
    Sie meinen Ihre Lebensleistung bei 4 Kindern sei größer, als bei einer Frau ,die nur 1 oder 2 Kinder bekommen hat?
    Meine Mutter war mit 37 Jahren verwitwet und hat 2 Kinder alleine großgezogen.
    Ich glaube nicht, dass Sie diese Lebensleistung anzweifeln wollen.
    Auch meine Mutter verdient die volle Mütterente..und ich hoffe nur, dass sich alle Verbände gebührend dafür einsetzen.

  5. Hallo Frau Heitzenröder, auch ich muss Ihnen widersprechen, ob eins, zwei oder 4 Kinder allen Müttern stehen die drei Entgeltpunkte zu. Wie kommen Sie darauf, das eine Mutter mit z.B. wie Sie mit 4 Kindern nur zu berücksichtigen sind? Davon abgesehen, das es immer auf die Lebensumstände einer Mutter ankommt ob sie mehr oder weniger geleistet hat, hat nichts mit der Anzahl der geborenen Kinder zu tun. Ich kenne Mütter mit mehr als drei Kinder, die haben sich nie um ihre Kinder gekümmert. Ich kenne Mütter mit eins oder zwei Kinder die haben sich für Ihre Kinder aufgeopfert, ob sie alleinerziehend waren und noch dabei gearbeitet haben, keinen Unterhalt vom Vater für die Kinder bekamen. Oder es haben Frauen ein krankes oder behindertes Kind erzogen, evtl. war die Mutter selbst schwer krank. An was wollen Sie das nun festmachen, das Frauen die vor 1992 eins oder zwei Kinder geboren haben diesen einen Punkt pro Kind weniger verdienen? Als Mutter von 4 Kindern bekommen sie doch für jedes einzelne Kind die Entgeltpunkte, also stehen Sie deshalb ja schon besser da weil Sie für 4 Kinder Entgeltpunkte bekommen (bisher 8 Entgeltpunkte dann wären es 12 Entgeltpunkte) eine Mutter mit z.B. 2 Kinder bekommt zur Zeit 4 Entgeltpunkte und dann weiterhin 4 Entgeltpunkte, ist das für Sie wirklich gerechtfertigt? Auch die Mütter die nach 1992 „nur“ eins oder 2 Kinder bekamen oder bekommen haben von Haus aus schon drei Entgeltpunkte pro Kind. Frau Monika Descharmes hat diesbezüglich eine Petition ins Leben gerufen, und was mich besonders freut, es unterschreiben auch Frauen die vor 1992 mehr als 2 Kinder geboren haben, sie sind zwar nicht betroffen finden es aber ganz einfach ungerecht.

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