Studie: Neuntklässler wegen G8-Schulreform besser

Durch die G8-Schulreform haben sich die PISA-Leistungen von Gymnasiasten in der neunten Klasse laut einer Studie verbessert. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten vorab über die entsprechende Erhebung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Der Studie zu Folge, die auf PISA-Daten zu mehr als 33.000 Schülern basiert, verbessern sich vor allem leistungsstarke Schüler, während sich Leistungsschwächere kaum oder gar nicht verbessern.

Vom so genannten „Turbo-Abitur“ profitieren nach der Analyse der Forscher Kinder aus sozial bessergestellten Haushalten genauso wie Kinder aus sozial weniger gut gestellten Haushalten. Als wichtigsten Grund für den Vorsprung nennen die Forscher die zusätzliche Zahl an Unterrichtsstunden im G8-System. Der Kompetenzvorsprung in der neunten Klasse reicht aber nicht aus, um das wegfallende 13. Schuljahr vollständig zu kompensieren. Beim Vergleich der Abiturnoten liegen die G8-Schüler laut Studie im Durchschnitt mit 0,04 Notenpunkten minimal hinter den G9-Schülern. In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben die neuen Regierungskoalitionen im letzten Jahr eine weitgehende Abkehr vom Turbo-Abitur beschlossen – in NRW brachte die Schwarz-gelbe Koalition in der letzten Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Landtag ein. Auch Bayern hat eine flächendeckende Rückkehr zu G9 angekündigt. In Berlin, Hamburg und den östlichen Bundesländern dagegen gilt noch G8. In Thüringen und Sachsen war es nie anders: Hier legen Gymnasiasten seit 1949 das Abitur nach acht Jahren ab.

Foto: Stühle im Flur einer Schule, über dts Nachrichtenagentur

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