Tag Archives: Finanzkrise

Die Weltwirtschaftskrise ab 2007 wurde ausgelöst durch das Platzen einer Immobilienpreis-Blase, mit einhergehender Finanzkrise und Bankenkrise, auf die später Staatsschuldenkrisen bis zum Teil Staatskrisen wie in Griechenland folgten. Zudem kam es zu Hungerkrisen in armen Ländern. Inwiefern diese Teilkrisen miteinander zusammenhängen, ist Gegenstand von Debatten. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise wird gemeinhin als schwerste Krise seit der ersten Weltwirtschaftskrise betrachtet. Es ist seither ein vermehrtes zivilgesellschaftliches Engagement in Form von Demonstrationen zu beobachten. Ein unmittelbarer Zusammenhang mit der weltweiten Wirtschaftskrise ist jedoch nicht immer feststellbar. Über Ursachen und Lösungswege aus der Krise herrscht innerhalb von Politik und Wissenschaft ebenso wenig Klarheit wie über das Ausmaß und die Fortdauer der Krise. Von baldiger Erholung, über langjährige Stagnation, bis hin zu wiederkehrender oder sich fortsetzender Krise gibt es unterschiedlichste Sichtweisen. So wird auch von einer Multiplen Krise gesprochen.

So erklärte im März 2012 die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich bei der Board of Governors of the Federal Reserve System 2012 conference in ihrem Fazit, dass Schulden nicht mit Schulden zu lösen seien. Obwohl das einleuchtend klingt, ist das saldenmechanisch so nicht korrekt – da kreditfinanzierte Ausgaben anderen Schuldnern die Bedienung ihrer Kreditverbindlichkeiten ermöglichen (Bilanzverkürzung) – also ein Schuldner einen anderen ablöst – ist die Feststellung der BIZ jedenfalls (auch aus Perspektive der Kreditmechanik sowie der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung) zu relativieren.

Beispielsweise warnte Robert Shiller Europa und die USA vor übertriebenem Sparen. Ähnlich weist der Bericht von Olivier Blanchard (Chefvolkswirt des IWF), der am 1. Januar 2013 auf den Seiten des IWF (WP 13/1) veröffentlicht wurde, auf ein mögliches Sparparadoxon hin, indem auch eingestanden wird, die Höhe des Fiskalmultiplikators zu gering angenommen, den Einfluss nationaler Sparpolitik auf das Wirtschaftswachstum massiv unterschätzt zu haben. Olli Rehn (EU-Währungskommissar) bezweifelt die Korrektur der Höhe des Fiskalmultiplikators, bzw. dessen generelle Ermittlungsfähigkeit und hält an europäischen Sparprogrammen weiter fest.

Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz erklärt, dass keine größere Wirtschaft jemals eine Krise durch Sparmaßnahmen überwand und wörtlich: „Sparmaßnahmen machen alles nur schlimmer – sie schwächen die Nachfrage, erhöhen die Arbeitslosigkeit und die Sozialkosten – und führen in die Rezession.“

Die seit Anfang 2013 angesichts des weiterhin negativen Niveaus der Importpreise für die BRD zu bemerkende disinflationäre Tendenz ist im Rahmen innerer Abwertung (Strukturreformen/Wettbewerbsfähigkeit) von der EU-Wirtschaftspolitik (gegenüber den Krisenstaaten) beabsichtigt. Weiterhin besteht die Gefahr rückläufiger Nettokreditaufnahme (gesamtsektoral). Seit 2012 investieren die europäischen Unternehmen überaus zurückhaltend. Trotz aller Aufschwungsprognosen schwächte sich die konjunkturelle Dynamik ab Mitte 2014 sogar im exportorientierten Deutschland ab und erstmals trat seit Bestehen der Eurozone Deflation (-0,2 %) im Dezember 2014 auf.

Deutsche-Bank-Chef will echten Binnenmarkt für europäische Banken

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat die Fragmentierung des europäischen Bankenmarktes kritisiert. „Wir brauchen einen echten Binnenmarkt für Finanzdienstleistungen“, schreibt Sewing in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. Es könne nicht angehen, dass ein internationaler Investor, der Anleihen aus Spanien, Frankreich und Deutschland kaufen wolle, drei unterschiedliche Wertpapier- und Insolvenzregelwerke prüfen müsse. Die Bankenunion müsse noch vollendet werden. Zusätzlich brauche es eine Kapitalmarktunion. …

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Studie: Diese Länder sind bei einem Abschwung gefährdet

Der weltweite Konjunkturzyklus neigt sich dem Ende zu und das Wachstum hat fast überall bereits deutlich an Dynamik eingebüßt – zuletzt sogar im sonst so erfolgsverwöhnten Deutschland. Anders als bei der globalen Finanzkrise 2008/2009 prognostiziert der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes für 2019 und 2020 allerdings eine relativ „sanfte Landung“ der Weltwirtschaft: Die Volkswirte erwarten ein Wachstum beim globalen Bruttoinlandsprodukt …

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EZB-Rat-Mitglied Rehn warnt vor Gefahren durch Brexit

Angesichts der jüngsten schwachen Wirtschaftsdaten hat sich der finnische Notenbank-Präsident Olli Rehn besorgt über die Konjunktur in der Euro-Zone geäußert. „Tatsächlich hat sich das Wachstum deutlich abgeschwächt, und wir müssen uns Sorgen um die Konjunktur machen“, sagte Rehn der „Welt“ (Montagsausgabe). Der Finne ist auch Mitglied im EZB-Rat und gilt als einer der drei aussichtsreichsten Kandidaten auf die Nachfolge von …

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Fusion mit Deutscher Bank: Commerzbank will rasch Klarheit

Die Commerzbank will bei den Gesprächen über eine Fusion mit der Deutschen Bank zeitnah Klarheit über die nächsten Schritte. Das machte Vorstandschef Martin Zielke Finanzkreisen zufolge am Sonntagabend in einer Telefonkonferenz mit dem Commerzbank-Aufsichtsrat deutlich, wie das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) berichtet. In zwei bis drei Wochen solle entschieden werden, ob beide Institute eine Due Diligence starten und sich gegenseitig in die …

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Der Bitcoin – wie geht es 2019 weiter mit der Kryptowährung ?

Schon längst handelt es sich bei den Bitcoins nicht mehr um einen Geheimtipp, denn viele Trader investieren in die Kryptowährung. Der Blick auf den Kursverlauf im Jahr 2017 erklärt auch, warum das so ist: Im Januar des Jahres startete die Kryptowährung mit einem Wert von unter 1.000 USD und knackte zum Ende des Jahres erstmals die 20.000 USD-Marke. Ohne Frage, …

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Studie: Zentralbanken vor großen Herausforderungen

Als Folge auf die Finanzkrise sehen sich Finanzinstitute einer stärkeren staatlichen Regulierung, zunehmender Komplexität und verstärkter Interdependenzen ausgesetzt. Der rasante technologische Wandel hat weitreichende Folgen für den Finanzdienstleistungssektor und seine Akteure. Das sich schnell verändernde Umfeld hat entsprechende Auswirkungen auf das Geschäft der Zentralbanken. Sie versuchen proaktiv zu handeln und sich vorzustellen, wie die Welt von morgen aussehen könnte. Vor …

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Sachverständigenrat wirft Altmaier „Machbarkeitsillusion“ vor

Das neue industriepolitische Konzept von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ist nach Einschätzung der Mehrheit im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ein „Strategiewechsel in die falsche Richtung“. Altmaiers Ansatz zeuge von „Machbarkeitsillusion“ und sei „Anlass zu großer Sorge“, schreiben vier der fünf sogenannten Wirtschaftsweisen in einem Gastbeitrag für die „Welt“ (Donnerstagsausgabe). „Mit China in einen Wettlauf um Subventionierung, Regulierung, Protektionismus …

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Permira-Chef fürchtet wachsende soziale Ungleichheit

Der Co-Chef der europäischen Beteiligungsgesellschaft Permira, Kurt Björklund, appelliert an die Politik, die soziale Ungleichheit entschlossener zu bekämpfen. „Die Einkommensschere zwischen Arbeitern und Unternehmern ist in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich auseinander gegangen – und das ist so nicht nachhaltig“, warnte der finnische Topmanager im „Handelsblatt“. Hier sei vor allem die Politik gefragt. „Es wird sicher künftig in einigen Ländern …

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EZB drängt Banken zum Abbau fauler Kredite

Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöhen laut eines Zeitungsberichts den Druck auf die Kreditinstitute beim Abbau ihrer faulen Kredite. Die EZB habe bei ihren jährlichen Aufsichtsgesprächen mit den Geldhäusern konkrete Erwartungen geäußert, bis wann diese ihre bestehenden Problemkredite vollständig wertberichtigt haben sollen, berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen. Das Besondere daran: Die …

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Merkel äußert Verständnis für Unzufriedenheit in Ostdeutschland

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Verständnis für Wut und Unzufriedenheit in Ostdeutschland geäußert. „Ich finde es nicht so verwunderlich, dass es in Ostdeutschland Frustrationen gibt“, sagte Merkel der Wochenzeitung „Die Zeit“. Das Land sei „vielleicht nie so versöhnt“ gewesen, wie man gedacht habe. Viele Ostdeutsche hätten beispielsweise lange akzeptiert, weniger zu verdienen. „Hoffnungen, die Angleichung werde schnell gehen, sind in …

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Mit MarketRobo in die virtuelle Währung Bitcoin investieren

Die Kryptowährungen Bitcoin & Co. haben seit der Finanzkrise in 2008 immer wieder für Aufsehen gesorgt, sei es in der Finanzwelt oder in den Massenmedien. In den Kryptowährungen sehen einige eine Bedrohung, während andere den Bitcoin als reine Spekulation ansehen und wiederum andere sehen in den virtuellen Währungen einen Wegbereiter für die dezentrale Revolutionierung des Geldes und damit die Chance …

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