16 Jahre prägten Angela Merkel die Politik in Deutschland. Als erste Frau an der Spitze der Bundesregierung führte sie die Christlich Demokratische Union (CDU) von 2005 bis 2021 als Bundeskanzlerin. Ihre Amtszeit war von vielen Höhen und Herausforderungen geprägt, die sie in ihrem 700-Seiten-Buch Revue passieren lässt.
Der Weg an die Spitze
Angela Merkel wurde 1954 in Hamburg geboren und wuchs in der DDR auf. Nach dem Mauerfall 1989 trat sie der CDU bei und startete ihre politische Karriere in der wiedervereinigten Bundesrepublik. Schnell machte sie Karriere und wurde 1991 Ministerin für Frauen und Jugend im Kabinett Kohl. Nur vier Jahre später übernahm sie das Umweltministerium. Ihr Aufstieg an die Parteispitze war beeindruckend: 2000 wurde sie erste Vorsitzende der CDU, 2005 dann auch erste Bundeskanzlerin Deutschlands.
Krisenmanagement auf höchster Ebene
In ihrer 16-jährigen Amtszeit musste sich Merkel mit vielen Krisen und Herausforderungen auseinandersetzen. Die Finanzkrise 2008/2009 erforderte ein entschlossenes Handeln, um die Folgen für Deutschland abzumildern. Auch die Eurokrise, die Flüchtlingskrise 2015 und zuletzt die Corona-Pandemie stellten die Kanzlerin vor große Aufgaben. Mit ihrer ruhigen und ausgleichenden Art gelang es ihr jedoch, die Bundesrepublik durch diese turbulenten Zeiten zu steuern.
Entscheidungen mit Weitblick
Merkels Regierungszeit war geprägt von wegweisenden Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen. Dazu gehört der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Auch die Energiewende und der Klimaschutz zählten zu ihren Prioritäten. Nicht immer fanden ihre Entscheidungen ungeteilte Zustimmung, doch Merkel zeigte sich stets kompromissbereit und suchte den Dialog mit allen Beteiligten.
Politikerin mit internationalem Format
Neben ihrer Arbeit in Deutschland pflegte Angela Merkel auch intensive Beziehungen zu anderen Staatschefs weltweit. Als erfahrene Verhandlerin und eloquente Rednerin war sie auf internationaler Bühne sehr gefragt. Sie vertrat Deutschlands Interessen mit Nachdruck, ohne dabei den Konsens und den Ausgleich aus den Augen zu verlieren. Ihre diplomatischen Fähigkeiten wurden insbesondere in Krisenzeiten wie der Annexion der Krim durch Russland oder den Konflikten im Nahen Osten deutlich.
Abschied vom politischen Parkett
Nach 16 Jahren an der Spitze der Bundesregierung gab Angela Merkel 2021 ihr Amt als Bundeskanzlerin an Olaf Scholz ab. Ihr Rückzug aus der aktiven Politik wurde von vielen Bürgerinnen und Bürgern mit Wehmut und Respekt aufgenommen. Merkel selbst betonte, dass es Zeit sei für Neues und Jüngere. In ihrem Buch blickt sie nun auf eine bewegte Ära zurück, in der sie Deutschlands Geschicke maßgeblich mitbestimmt hat.
Ein Vermächtnis für die Zukunft
Mit ihren Memoiren will Angela Merkel der Nachwelt ein Vermächtnis hinterlassen. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus 16 Jahren Kanzlerschaft sollen künftigen Politikergenerationen als Orientierung dienen. Dabei geht es ihr nicht um Rechtfertigung oder Selbstdarstellung, sondern um eine ehrliche Reflexion ihrer Entscheidungen und deren Auswirkungen. Merkels Buch verspricht einen einzigartigen Einblick in die Höhen und Tiefen der deutschen Bundespolitik.