Die USA haben sich geweigert, eine Erklärung der Vereinten Nationen zu unterstützen, in der die Hungersnot in Gaza als „vom Menschen verursachte“ Krise und mögliches Kriegsverbrechen bezeichnet wird, und stehen damit unter den 15 Mitgliedern des Rates allein da.
Großbritannien, Russland, China und die übrigen Mitglieder des Rates forderten einen sofortigen, bedingungslosen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln und riefen Israel dazu auf, die Beschränkungen für Hilfslieferungen aufzuheben. Die USA, die an der Konzeption des Nahrungsmittelverteilungssystems in Gaza mitgewirkt hatten, waren die einzigen, die sich dagegen aussprachen. Premierminister Benjamin Netanjahu hat wiederholt bestritten, dass eine Hungersnot herrscht, und behauptet, Israel verfolge keine Politik der Aushungerung.
UN-Bericht zur Hungersnot und Zweifel der USA
Die von den Vereinten Nationen unterstützte Integrierte Klassifizierung der Ernährungssicherheit (IPC) berichtete jedoch, dass bereits 514.000 Palästinenser unter einer Hungersnot leiden, eine Zahl, die innerhalb weniger Wochen auf 641.000 ansteigen dürfte. Israel hat diese Einschätzung als „zutiefst fehlerhaft” zurückgewiesen und auf ihre Rücknahme gedrängt. Die amtierende US-Botschafterin Dorothy Shea äußerte Zweifel an den Ergebnissen der IPC und stellte deren Glaubwürdigkeit in Frage, räumte jedoch ein, dass Hunger ein „reales Problem” sei.
Hunger als Kriegswaffe
Andere UN-Vertreter bezeichneten die Krise als katastrophal und warnten, dass die Zeit für die Wiederherstellung der Wasser-, Gesundheits- und Lebensmittelversorgung knapp werde. Menschenrechtsgruppen warfen Israel vor, Hunger als Kriegswaffe einzusetzen, was nach internationalem Recht verboten ist. Der Sicherheitsrat mahnte, die Hungersnot müsse sofort gestoppt werden.
