Autozubehör – nicht jedes Ausstattungsextra ist auch sinnvoll

Autozubehör - nicht jedes Ausstattungsextra ist auch sinnvoll

Der Schweizer Automarkt ist stabil. Trotz Diesel-Problematik und einer geringeren Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen ist die Bilanz des diesjährigen Frühlingsgeschäfts positiv. Neuwagen-Käufer profitieren mittlerweile von zahlreichen Extra-Ausstattungen. Besonders beliebt sind Assistenzsysteme wie Bremshilfe oder Einparkpilot. Doch nicht jedes Extra ist sinnvoll.

PKW sind weiterhin begehrt

Der Automarkt in der Schweiz ist stabil, der Schweizer bleibt kauffreudig. Zwischen Januar und März 2018 wurden insgesamt 72.089 neue PKW in Verkehr gesetzt. Das ist nur ein minimaler Rückgang im Vergleich zum sehr starken Vorjahresniveau, die Branche ist zufrieden. Besonders der Sektor für alternative Antriebe zeigt eine positive Quartalsbilanz: Elektro-, Hybrid-, Wasserstoff- und Gas-Fahrzeuge legten beim Marktanteil um 1,5 Prozentpunkte zu. Der derzeitige Gesamtanteil liegt momentan bei 6,4 Prozent.

Generell sind alternative Antriebe ein dominierendes Thema in der Branche. Daneben dreht sich alles um neue Designs und clevere Ausstattungsmöglichkeiten. Kunden schauen beim Thema Ausstattung gerne genauer hin. Die vorherrschende Meinung: Je mehr, desto besser. Zur Freude der Hersteller, denn sie verdienen durch den Verkauf der Extras viel Geld.

Hohe Gewinnmarge durch Extrapakete

Schweizer Autokäufer legen beim Kauf eines Neuwagens grossen Wert auf Komfort und Sicherheit. Die Auswahl an Möglichkeiten dazu sind enorm. Vor allem Extras wie Parkpilot, Spurassistent oder Abstandswarner stehen hoch im Kurs. Viele dieser Ausstattungsmerkmale werden jedoch nicht standardmässig verbaut. Vielmehr stehen sie als Extrakomponente zur Verfügung, die der Kunde zusätzlich bezahlen muss.

Für Verbraucher, die wenig benötigen, ist das durchaus von Vorteil, denn der Kaufpreis in der Basisvariante ist dadurch sehr günstig. Jedoch ist die Basisausstattung teilweise viel zu gering. Statt 5 gibt es nur 3 Türen, Assistenzsysteme sind kaum vorhanden. Teilweise gilt sogar das Radio als Extra. Bei solchen Basismodellen bleiben Komfort und Sicherheit deutlich auf der Strecke. Die meisten Käufer sind deshalb zum Mehrkauf aufgefordert.

In der Regel bieten die Hersteller praktische Extrapakete an. Doch nicht immer lohnen sich diese, denn die Zusammenstellung der Extras innerhalb der Pakete ist nicht immer sinnvoll. Für ein Modell wie den Opel Astra Sports Tourer zum Beispiel bietet der Hersteller verschiedene Varianten an. Die sogenannten Opel Driver Assistance Packs 1 und 2 bieten umfangreiche Unterstützungssysteme, darunter einen Abstandswarner, Spurhalte- und Bremsassistenz und Verkehrsschilderkennung. Wer die gängigsten Assistenzen haben möchte, muss beide Pakete buchen und viel Geld dafür bezahlen. Denn Paket 1 enthält nicht automatisch alle praktischen und gängigen Systeme, ebenso ist Paket 2 für manchen Autolenker unvollständig.

Häufig erscheinen die Pakete der Hersteller als günstige Rundum-Offerten. In der Summe bedeuten sie tatsächlich einen enormen Rabatt gegenüber den Einzelkäufen dieser Extras. Das verleitet allerdings dazu, Extras zu bezahlen, die man gar nicht braucht. Als Kunde sollte man deshalb genau abwägen, welche Sonderkomponenten man wirklich benötigt und welche man im Zweifel auch später nachrüsten lassen kann. Die Anhängervorrichtung beispielsweise ist eine solche Komponente. Der Opel Astra K Sports Tourer ist ein empfehlenswerter Familienwagen für den Urlaub, prädestiniert für das Ziehen eines Urlaubsanhängers. Eine Anhängerzugvorrichtung gibt es jedoch nur als Extra für rund CHF 800. Wer sich unsicher ist, ob er diese tatsächlich benötigt, kann das Häkchen im Konfigurator weglassen und die Anhängerkupplung für den Astra gegebenenfalls später über einen Drittanbieter nachrüsten lassen. Die Kosten über solche Anbieter sind meistens sogar geringer.

Sinnlose Extras

Dass Pakete oft weniger sinnvolle Zusammenstellungen der Extras offerieren, ist nicht die einzige Verkaufstaktik. Hersteller werben mit immer aufregender klingenden Sonderkomponenten, die manchmal aber das Geld nicht wert sind. Manche Extras klingen zwar verlockend, sind aber eigentlich überflüssig. Die Lenkradheizung beispielsweise braucht eigentlich niemand. Moderne Lenkräder, selbst solche aus Kunststoff, werden auch bei -10 Grad nicht so kalt, dass man sie nicht anfassen könnte. Wer einen Luxuswagen fährt, parkt diesen ohnehin in einer Garage, sodass es gar nicht erst zu enorm kalten Temperaturen innerhalb des Wagens kommt.

Beleuchtete Einstiegsleisten und Ambiente-Licht im Innenraum sind ebenfalls Extras, die teuer verkauft werden, aber keinen wirklichen Mehrwert bieten. Beim Konfigurieren eines Fahrzeugs ist der Käufer also gezwungen, genau abzuwägen, welche Ausstattung wirklich sinnvoll ist. Verlockend klingen fast alle Zusatzkomponenten – einen Gewinn bringen sie aber eher dem Hersteller, der viel Geld damit verdient.

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