Daimler: Neue Modelle und Sparkurs fruchten

Daimler: Neue Modelle und Sparkurs fruchten

Stuttgart – Dieter Zetsche, Chef von Daimler, hatte lange zu kämpfen, nicht nur um branchenmäßig und wirtschaftlich aufzuholen, sondern auch um seinen Posten. Wurden ihm bei Vertragsverlängerung statt der üblichen 5 Jahre, doch nur 3 Jahre zugesprochen. Doch nun zeigt er, was er kann und präsentiert Erfolge. Im dritten Quartal 2013 stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern auf 2,2 Milliarden Euro, das sind 16 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012. Und Zetsche will weiter zulegen. Seine Erfolge basieren auf den Sparkurs, auf neue Märkte und auf neue Modelle.

Absatz in China gesteigert

Nachdem die Nachfrage in China gestiegen war, setzte Zetsche verstärkt auf den asiatischen Markt. Die Rechnung scheint aufgegangen zu sein. Im dritten Quartal konnte der Absatz in China um 38 Prozent gesteigert werden. In Summe wurden 64.808 Autos verkauft. Lange Zeit hinkte Daimler am chinesischen Markt anderen Autoherstellern hinterher. Die Zeit dürfte nun vorbei sein. BMW holte zwar ebenfalls in China um rund 40 Prozent mehr Absatz auf, aber Suzuki und Daimler sind den Werken auf den Fersen. Generell wurden in der Autosparte bereits 70 Prozent der für 2013 geplanten Werte erreicht. Mit ein Grund für die positiven Geschäftszahlen sind aber auch die Sparmaßnahmen, hatte doch Zetsche in allen Bereichen radikale Kürzungen vorgenommen. Für den Finanzvorstand Bodo Uebber ein Grund zur Freude: „Man sieht eindeutig, dass sich die Effizienzprogramme positiv auswirken.“

Kostensenkung durch umstrittene Werkverträge

Die Produktionskosten sind gestiegen, auch Personalkosten müssen verringert werden. Nach langen Verhandlungen mit dem Betriebsrat um neue Vergaberichtlinien für Werkverträge, beschloss Daimler, die neuen Standards für die Vergabe von Werkverträgen ohne den Betriebsrat zu beschließen. Gesamtbetriebsrat Erich Klemm sah durch die geplanten Standards faire Bedingungen gefährdet. Daimler, so Klemm, ginge es einfach darum, Kosten zu senken. Auch ein Wechsel des leitenden Personals wurde vorgenommen. Wolfgang Bernhard, in Arbeitnehmerkreisen kritisierter Produktionsvorstand, wurde zum Nutzfahrzeuge-Chef anstelle von Andreas Renschler, der den Posten von Bernhard übernahm. Doch nicht nur personelle Maßnahmen sollen Kosten senken helfen, sondern auch eine Zusammenarbeit mit Renault-Nissan. Modelle der A- und B-Klasse sind bereits mit Renault-Motoren ausgestattet, dafür sind Automatikgetriebe von Mercedes in der Nissan-Luxusausführung Infiniti vorgesehen. Gemeinsam entwicklele Motoren sollen zukünftig das Herz der C-Klasse werden. Geplant ist auch in Zukunft, in den USA gemeinsam verstärkt Motoren zu entwickeln und zu produzieren. Auch Tesla soll unterstützend eingreifen. Daimler ist nicht nur an Tesla beteiligt, sondern die beiden Unternehmen arbeiten bereits längst auf dem Sektor Elektromobilität zusammen. Mit den Erfolgen und den Zahlen aus dem dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs dürfte Zetsche wieder fester auf dem Chefsessel sitzen.

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