Tropenkrankheiten nehmen in Europa zunehmend an Bedeutung zu. Neben dem bereits bekannten Dengue-Fieber ist nun das Oropouche-Virus erstmals in Italien aufgetreten. Dieses Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen, eine direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist bislang nicht bekannt.
Die Symptome ähneln denen von Dengue-Fieber: hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und in seltenen Fällen sogar schwerwiegende Komplikationen wie Meningitis. Ein Mann, der sich zuvor in der Karibik aufgehalten hatte, erkrankte an dieser Infektion. Das Oropuche-Virus ist hauptsächlich in Zentral- und Südamerika sowie in der Karibik verbreitet, wo in diesem Jahr bereits über 5000 Fälle in Ländern wie Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Peru und Kuba registriert wurden.
Obwohl die Krankheit in der Regel nicht tödlich verläuft und die Patienten innerhalb von etwa einer Woche wieder genesen, bereitet den Experten der weitere Ausbreitungstrend Sorgen. Sie befürchten, dass der Klimawandel und die damit einhergehenden Temperaturanstiege dazu führen könnten, dass sich die Überträgermücken, wie beispielsweise die Tigermücke, auch in Europa weiter ausbreiten. Damit würde das Oropuche-Virus künftig möglicherweise auch hierzulande auftauchen und eine neue Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, mahnen Fachleute dringend zu verstärkter Forschung, Prävention und Überwachung der Ausbreitung von Tropenkrankheiten in Europa. Nur so lässt sich die weitere Verbreitung solch exotischer Erreger rechtzeitig erkennen und möglicherweise sogar verhindern.