Im Juni 2023 läutete das traditionsreiche Karstadt-Kaufhaus in Hamburg-Harburg das Ende einer Ära ein. Nach jahrelangem Kampf um Rentabilität schloss das Warenhaus seine Pforten und hinterließ eine markante Lücke im Harburger Stadtbild. Mit der Schließung des Karstadt-Hauses stand die Frage im Raum, was mit den fast 30.000 Quadratmetern mitten im Herzen Harburgs geschehen sollte. Die Immobilie, ein bedeutender Ankerpunkt für den Einzelhandel und ein wichtiger Bestandteil der lokalen Wirtschaft, durfte nicht leer stehen und verfallen.
Die Stadt Hamburg greift ein: Ankauf und neue Perspektiven
Die Stadt Hamburg erkannte schnell die Bedeutung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes und die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Lösung. Im April 2024 tätigte die Stadt schließlich den entscheidenden Schritt und erwarb die Immobilie. Dieser Ankauf ebnete den Weg für neue Nutzungskonzepte und versprach, dem Gebäude und dem gesamten Stadtteil neues Leben einzuhauchen. Die Entscheidung, das Gebäude nicht dem Abriss preiszugeben, sondern stattdessen einer kulturellen Nutzung zuzuführen, wurde von vielen Harburgern begrüßt.
„Planet Harburg“: Ein Museum entsteht
Ab Donnerstag dieses Monats beginnt ein neues Kapitel für das ehemalige Karstadt-Gebäude. Unter dem Namen „Planet Harburg“ verwandeln sich zumindest Teile des Gebäudes in ein Museum, das sich der Geschichte Harburgs widmet. „Planet Harburg“ soll dabei mehr sein als ein klassisches Museum. Es wird ein interaktiver und erlebnisorientierter Ort geschaffen, an dem Besucher die Geschichte Harburgs auf neue und spannende Weise entdecken können. Geplant sind Ausstellungen, die die verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte beleuchten, von den Anfängen als Fischerdorf bis zur modernen Industriestadt. Auch die Themen Migration und Vielfalt, die Harburg maßgeblich geprägt haben, werden im Museum eine wichtige Rolle spielen.
Ein Ort der Begegnung und des Austauschs
„Planet Harburg“ soll nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung sein, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Geplant sind Veranstaltungen, Workshops und Diskussionsrunden, die die lokale Bevölkerung aktiv in die Gestaltung des Museums einbeziehen. Das Projekt „Planet Harburg“ ist somit ein wichtiger Schritt zur Revitalisierung des Harburger Stadtteils und ein Beweis dafür, dass aus scheinbar leeren Flächen neue, lebendige Orte entstehen können.
