Der Vorstandsvorsitzende von Eon, Leonhard Birnbaum, hat seine Kritik an der Entscheidung zum Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland erneuert. Er ist der Meinung, dass das Land den Zugang zu hervorragenden Anlagen verloren hat, die zur Deckung des wachsenden Energiebedarfs hätten genutzt werden können. Birnbaum argumentiert, dass die Entscheidung, die Kernkraftwerke abzuschalten, das Energieangebot zu einer Zeit verringert hat, in der es ohnehin schon knapp war. Er stellt fest, dass eine Rückkehr zur Atomkraft technisch möglich ist, aber sie würde eine politische Entscheidung erfordern, die es derzeit nicht gibt.
Birnbaum gab auch eine beruhigende Auskunft über die Strompreise. Er geht davon aus, dass der Strom für viele Haushalte billiger werden wird, da die Grundtarife bald um etwa 20 Prozent sinken werden. Allerdings werden die Preise immer noch höher sein als vor dem Konflikt in der Ukraine. Trotzdem warnt Birnbaum, dass die deutsche Industrie aufgrund der hohen Energiekosten Schwierigkeiten bekommen könnte, was ihre Wettbewerbsfähigkeit in Europa beeinträchtigen könnte. Er glaubt, dass dies zu einer Deindustrialisierung führen könnte, was für die Wirtschaft des Landes ein großes Problem darstellt.
Laut Birnbaum sind die hohen Energiekosten in Europa nicht der einzige Faktor, der zur Deindustrialisierung führen könnte. Er argumentiert, dass Deutschlands langsame und bürokratische Entscheidungsprozesse in Verbindung mit einem Mangel an Innovation ebenfalls zu dem Problem beitragen. Birnbaum ist der Meinung, dass diese Kombination giftig ist und schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben könnte, wenn nicht gegengesteuert wird.
Abschließend spiegeln Birnbaums Kommentare die Bedenken vieler in der Energiebranche wider, die befürchten, dass der Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland negative Folgen haben könnte. Während er erwartet, dass die Strompreise für die Haushalte sinken werden, glaubt er, dass die deutsche Industrie Schwierigkeiten haben könnte, auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Birnbaum warnt, dass das Land seine bürokratischen und innovativen Herausforderungen angehen muss, wenn es einen möglichen Wirtschaftsabschwung vermeiden will. (dts Nachrichtenagentur)
Foto: Atomkraftwerk (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

