Salzburg – In vielen Gemeinden werden ab Ende November Christkindl-Märkte abgehalten. Manche erfreuen sich lediglich lokaler Beliebtheit, doch andere wieder locken Menschen aus dem In- und Ausland an.
Salzburger und Wiener Christkindlmarkt
Der Christkindlmarkt am Salzburger Domplatz erfreut sich alljährlich großer Beliebtheit. „Rund 70 Prozent der Gäste im Dezember kommen wegen des Christkindlmarktes und wegen des Adventsingens“, freut sich Bert Brugger vom Salzburg-Stadt-Tourismus. In jedem Jahr stellen 96 Standler aus, die ihre eigenen Hütten gegen einen Laufmeterpreis auf dem Domplatz aufstellen. Das Angebot ist bunt und vielseitig, die Veranstalter legen dabei Wert auf Tradition. Der Aufbau, die Dekoration, die Müllentsorgung sowie das Rahmenprogramm kosten rund 450.000 Euro, eine Summe, die jedoch wieder eingespielt wird. Der Christkindlmarkt bringt in Summe der Stadt Salzburg jährlich 60 Millionen Euro. Brügger schätzt die Tagesausgaben eines Nächtigungsgastes auf rund 150 Euro, eines Tagesbesuchers auf rund 40 Euro. Der Christkindlmarkt ist jedoch keine junge Veranstaltung, denn die Wurzeln des traditionellen Marktes gehen auf das Jahr 1491 zurück. Auf eine noch längere Geschichte kann der Wiener Christkindlmarkt zurückblicken, denn bereits 1296 wurde Händlern und Gewerbetreibenden durch Albrecht I das Recht zur Abhaltung des sogenannten Dezembermarktes erteilt. Der Wiener Christkindlmarkt wird vor dem Rathaus und im Rathaus abgehalten. Die jährliche Besucherzahl liegt bei 3 Millionen, davon kommen 500.000 aus dem Ausland. Auch in den Wiener Kassen klingelt es nicht zuletzt durch den traditionellen Christkindlmarkt in der Vorweihnachtszeit, wobei in Wien noch weitere ebenfalls alte Weihnachtsmärkte besucht werden können.
Innsbruck und Steyr
Die Gründung von Christkindl, dem Stadtteil der Stadt Steyr geht auf das Jahr 1702 zurück, in dem die Wallfahrtskirche Christkindl eingeweiht wurde. Alljährlich zur Weihnachtszeit verwandelt sich der Stadtteil in eine wahre Weihnachtsstadt mit Krippenausstellungen, dargebotener Schmiedekunst, Markt und Sonderpostamt. Am Sonderpostamt werden alljährlich viele Tausende Briefe von Kindern an das Christkind beantwortet. Für Philatelisten gibt es den begehrten Sonderpostamtsstempel. 2 Millionen Sendungen erhalten jährlich den Poststempel. Steyr, eigentlich ein Industrieort, zieht in der Vorweihnachtszeit rund 90.000 Besucher an. Zu Weihnachten wird Steyr zur Touristenattraktion. Aber auch Innsbruck darf sich freuen. Einheimische würden rund zehn Euro pro Besuch eines Christkindlmarktes ausgeben, Touristen rund 15, erklärte Christian Streitberger, Leiter einer Studie zur wirtschaftlichen Situation rund um den Innsbrucker Weihnachtsmarkt. „65 Prozent der Befragten nehmen jedoch zusätzliche Leistungen außerhalb der Weihnachtsmärkte in Anspruch, für die sie im Schnitt 41 Euro ausgeben“, ergänzte Streitberger. In Summe profitieren Gastronomen, Händler, Unterkunftsbetriebe und die Stadt selbst in der Weihnachtszeit von Einnahmen in einer Gesamthöhe von 38 Millionen Euro.

