Vor dem Hintergrund der SPD-Beratungen über die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz hat :newstime mit dem SPD-Politiker exklusiv gesprochen. Angesicht schwacher Umfragewerte stellt sich nun die Frage: Steht die Partei noch zu ihrem Kanzler?
Scholz äußert sich zur Kandidatur
Olaf Scholz, der amtierende Bundeskanzler und Vorsitzende der SPD, nahm sich Zeit für ein ausführliches Interview mit :newstime. Er betonte, dass er weiterhin entschlossen sei, als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. „Ich bin vom Potential und den Zukunftsideen der SPD überzeugt. Gemeinsam mit meinem Team werde ich alles daran setzen, das Vertrauen der Wähler zu gewinnen und die Partei wieder an die Spitze der Bundesregierung zu führen.“
Scholz zeigte sich zuversichtlich, dass die Partei hinter ihm stehe, auch wenn die jüngsten Umfragen keine einfache Ausgangslage für die SPD erkennen lassen. „Natürlich nehme ich die Sorgen und Bedenken mancher Parteimitglieder sehr ernst. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir in den kommenden Monaten gemeinsam an einem Strang ziehen werden, um unsere Ziele zu erreichen.“
Herausforderungen für Scholz und die SPD
Der Weg zur Bundestagswahl wird für Olaf Scholz und die SPD alles andere als einfach. Trotz seiner langjährigen politischen Erfahrung als Bürgermeister von Hamburg und zuletzt als Bundesfinanzminister sieht sich Scholz einer Reihe von Herausforderungen gegenüber.
Zum einen müssen die Umfragewerte deutlich verbessert werden. Mit Werten um die 15-20 Prozent liegt die SPD derzeit weit abgeschlagen hinter CDU/CSU und Grünen. „Wir müssen uns klar machen, dass wir in den nächsten Monaten hart arbeiten müssen, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Das wird keine leichte Aufgabe, aber ich bin zuversichtlich, dass wir sie meistern können“, so Scholz.
Auch innerparteilich gibt es einige Spannungen, die Scholz managen muss. Nicht alle in der SPD sind von seiner Kandidatur überzeugt, es gibt auch kritische Stimmen. „Ich nehme die unterschiedlichen Meinungen sehr ernst und suche den offenen Dialog mit allen Strömungen in der Partei. Gemeinsam müssen wir einen Weg finden, der uns alle hinter der Kandidatur vereint.“
Darüber hinaus stehen große inhaltliche Herausforderungen an. Die SPD will mit einem ambitionierten Programm für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Digitalisierung punkten. Scholz muss diese Themen glaubwürdig und überzeugend vermitteln. „Wir haben viele gute Ideen, wie wir unser Land in die Zukunft führen können. Jetzt geht es darum, diese Botschaft auch bei den Wählern anzukommen zu lassen.“
Scholz setzt auf Teamarbeit und Geschlossenheit
Trotz der vielfältigen Herausforderungen zeigte sich Olaf Scholz im Interview entschlossen und zuversichtlich. Er setzt dabei vor allem auf Teamarbeit und Geschlossenheit in der Partei.
„Ich kann die Bedenken einiger Genossinnen und Genossen gut nachvollziehen. Aber ich bin überzeugt, dass wir diese Herausforderungen nur gemeinsam meistern können. Deshalb ist es mir so wichtig, dass wir als SPD an einem Strang ziehen und uns voll und ganz hinter der Kandidatur vereinen.“
Scholz betonte, dass er eng mit seinem Kompetenzteam aus erfahrenen Politikern und Experten zusammenarbeiten werde. „Nur gemeinsam können wir die richtigen Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit finden. Dafür braucht es viel Teamspirit und Zusammenhalt – und genau darauf setze ich.“
Ausblick auf den Wahlkampf
Abschließend gab Olaf Scholz einen Ausblick auf den bevorstehenden Wahlkampf. „Wir werden in den nächsten Monaten eine engagierte und leidenschaftliche Kampagne führen. Dabei werden wir unsere Kernthemen wie soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Digitalisierung in den Mittelpunkt stellen. Gleichzeitig wollen wir den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen und ihre Sorgen und Nöte ernst nehmen.“
Scholz zeigte sich zuversichtlich, dass die SPD am Ende als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgehen und erneut den Kanzler stellen wird. „Gemeinsam können wir es schaffen, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen und unser Land in eine bessere Zukunft zu führen. Dafür werde ich alles geben – gemeinsam mit meiner Partei.“