New York – Die Verwertungsgesellschaft GEMA hat erstmals auf Basis von TuneSat-Sendedaten eine Reklamation akzeptiert und nachträglich Tantiemen an den Münchner Musikverlag Intervox und diverse Komponisten ausgeschüttet. TuneSat ist eine Audio-Fingerprint-Technologie, die seit dem Start im Jahr 2009 die Musiknutzungen ihrer Kunden weltweit überwacht und dokumentiert. Intervox‘ Rendite beträgt hierbei 1000 % im Vergleich zu den gezahlten TuneSat-Abo-Kosten. „Die Industrie erreicht einen Wendepunkt“, sagen TuneSat-Mitgründer Scott Schreer und Chris Woods. „TuneSat überholt die veralteten Musikmeldeprozesse der Vergangenheit und macht Genauigkeit, Einfachheit und Rechenschaftspflicht zum neuen Standard.“
„SESAC ist stolz darauf, die erste Verwertungsgesellschaft zu sein, die eine Partnerschaft mit TuneSat eingeht und auf Basis dieser Daten Tantiemen auszahlt. Des Weiteren freuen wir uns zu sehen, dass andere Verwertungsgesellschaften wie die GEMA die Bedeutung der TuneSat-Technologie zur Rationalisierung der Zahlung von Tantiemen an die Mitglieder erkennen.“
Seit dem Aufkommen des Fernsehens entrichten Sendeanstalten im Rahmen ausgehandelter Pauschalverträge Lizenzgelder an die Verwertungsgesellschaften für die Nutzung der von diesen Gesellschaften vertretenen Werke. Im Allgemeinen verlassen sich die Verwertungsgesellschaften hierbei auf manuell erstellte Sendelisten, die das verwendete Werk, die jeweilige Dauer und Häufigkeit der Nutzung sowie den Namen der Sendung auflisten. Monate oder auch Jahre später verteilen die Verwertungsgesellschaften diese Tantiemen an ihre Mitglieder, die Rechteinhaber. Die korrekte Zahlung der Tantiemen geschieht seither jedoch seitens aller Verwertungsgesellschaften unter dem Einfluss erheblicher Ungenauigkeiten und Meldeversäumnisse. TuneSats Untersuchungen zeigen, dass bis zu 80 % aller im Fernsehen genutzter Musik gar nicht oder zumindest falsch gemeldet wird.
Die US-Verwertungsgesellschaft SESAC ist so sehr von TuneSats Technologie begeistert, dass sie sich selbst zu TuneSats Kunden zählt. „TuneSat ist eine unschätzbare Quelle für die Überwachung des SESAC-Repertoires im Fernsehen und jetzt auch auf Webseiten“, sagte Hunter Williams, Senior Vice President, Strategic Development / Distribution & Research Operations. „SESAC ist stolz darauf, die erste Verwertungsgesellschaft zu sein, die eine Partnerschaft mit TuneSat eingeht und auf Basis dieser Daten Tantiemen auszahlt. Des Weiteren freuen wir uns zu sehen, dass andere Verwertungsgesellschaften wie die GEMA die Bedeutung der TuneSat-Technologie zur Rationalisierung der Zahlung von Tantiemen an die Mitglieder erkennen.“
TuneSat setzt an der Stelle an, die sich in der Vergangenheit als die größte Fehlerquelle erwiesen hat: die korrekte Erstellung von detaillierten Musiklisten. Die Listen werden automatisch nach der Ausstrahlung erstellt, enthalten somit die tatsächlich eingesetzten Werke und machen die fehleranfällige und mühsame manuelle Erstellung im Vorfeld obsolet. Die hierdurch gewonnene, erheblich gestiegene Anzahl an tatsächlichen Musiknutzungen macht eine genauere und umfassendere Musikmeldung für alle Beteiligten einfach und nachvollziehbar.
Der Musikverlag Intervox Production Music Publishing GmbH, München, ist seit 2009 TuneSat-Kunde und hat von TuneSat elektronische Fingerabdrücke von sämtlichen seiner knapp 10.000 Musikstücke erstellen lassen. TuneSat hat auf dieser Basis die TV-Ausstrahlungen aller großen deutschen TV-Sender in 2010 analysiert und eine Datenbank mit den Ausstrahlungen von bei Intervox verlegten Tracks erstellt. 2012 haben Intervox und TuneSat diese Sendedaten wiederum mit den Abrechnungen der GEMA verglichen und eine erhebliche Abweichung zwischen den ausgestrahlten und abgerechneten Musikstücken festgestellt. Der daraus resultierende sogenannte „Exception Report“ (inklusive eines Sendemitschnitts und der Angaben dazu wie, wann, wie lange und wo die Musik verwendet wurde), also der eindeutige Nachweis, dass die Musik tatsächlich verwendet, aber gegenüber der GEMA nicht gemeldet wurde sowie diverse positive Stichproben veranlassten die GEMA zur Überarbeitung der fälligen Lizenzgebühren an Intervox und einige seiner Komponisten. Dies resultierte in der Integration der von TuneSat gefundenen, vorher nicht vergüteten Musikeinsätze.
Martin Weinert, Geschäftsführer und Miteigentümer von Intervox Production Music sagt: „Durch die enge Zusammenarbeit zwischen der GEMA, den TV-Sendern, TuneSat und uns als Verlag ist die Voraussetzung geschaffen, die Nutzung von Musik im Fernsehen vollständig zu vergüten. Der Einsatz von Musikerkennungs-Software und deren Einbindung in die Geschäftsprozesse der Musikindustrie werden die Branche verändern. Wenn die Verlage und Komponisten das Geld bekommen, das ihnen für ihre Leistung zusteht, können wesentlich größere Investitionen in diese wichtige Kreativbranche fließen und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Verlage und Komponisten wird erheblich verbessert. Ich gehe davon aus, dass in fünf Jahren sämtliche digitalen Inhalte von entsprechenden Erkennungssystemen identifiziert und über die Verwertungsgesellschaften abgerechnet werden. Fehleranfällige Nutzungsmeldungen in Papierform gehören dann der Vergangenheit an.“
„Für uns Komponisten bricht ein neues Zeitalter an, wenn die Musiknutzungen im Fernsehen endlich richtig ausgeschüttet werden können“, sagt Moritz Bintig, der auch für Intervox komponiert und produziert. „Es ist erschreckend, wenn man anhand der TuneSat-Listen feststellt, dass oft mehr als ein Drittel der Einsätze im deutschen Fernsehen nicht korrekt abgerechnet wird. Wir Musiker investieren in Instrumente, Künstler und Studiotechnik, um die Musik zu liefern, die z.B. TV-Sender haben wollen. Gut zu wissen, dass die Audio-Erkennung solche Fortschritte gemacht hat und Reklamationen der Verlage auf Basis von TuneSat-Daten erfolgreich sind.“
„Mit dieser wichtigen Entwicklung bin ich zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg zu mehr Transparenz für alle Mitglieder der Musikindustrie sind – die Zukunft ist hier und zwar jetzt“, sagt Martin Berger vom deutschen TuneSat Büro in Mainz.
Chris Woods, Co-Founder und COO von TuneSat betont außerdem: „Wenn du als Musiker im heutigen Musik-Business erfolgreich sein möchtest, musst du über einen gewissen Geschäftssinn verfügen. Die eigene Musik zu verkaufen oder aufzuführen ist eine Sache, aber effektive Verwaltung ist eine ganz andere. Ich startete TuneSat 2009, zusammen mit unserem CEO Scott Schreer, weil sich die Industrie-Standards für die Zahlung von Tantiemen ändern musste und gemeinsam hatten wir die Vision, das zu bewerkstelligen. Wir freuen uns, den Wandel in der Musikbranche mitzugestalten, Musikern die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Schicksal zu kontrollieren und zu ihrem Erfolg in einer Weise beizutragen, an die vor 10 Jahren noch nicht zu denken war – mit einer Technologie wie TuneSat. Wir arbeiten an einer Welt, in der wir, Scott und ich, als Künstler leben wollen.“
