Hundemäntel – Kitsch oder sinnvolles Kleidungsstück?

Hundemäntel - Kitsch oder sinnvolles Kleidungsstück?

Die Diskussion darüber, ob Mäntel und andere „menschliche“ Kleidungsstücke für Hunde sinnvoll sind oder nicht, geht schon so lange wie es Hundemäntel gibt. Viele Menschen meinen, dass Bekleidung für unsere vierbeinigen Freunde die These von der zunehmenden „Vermenschlichung“ der Haustiere durch den Menschen erhärten und ein weiterer Auswuchs falsch verstandener Tierliebe sei. Während für den Zweibeiner Kleidung als Schutz vor Wind und Wetter, Feuchtigkeit und Schmutz selbstverständlich ist, besitzen Hunde schließlich ein Fell, das sie vor äußeren Einflüssen schützt und sich ja bereits über Jahrtausende als sinnvolle Einrichtung erwiesen hat.

Mancher mag nun meinen, dass unsere heutigen Hunderassen durch zahllose züchterische Eingriffe durch den Menschen wesentlich empfindlicher seien, als deren ursprünglich domestizierten Vorfahren. Viele unserer Haushunde verfügen nicht mehr über das ursprüngliche, aus zwei Lagen – Unterwolle und Deckhaar – bestehende, wolfsähnliche Fell, das auch bei extremer Kälte ausreichend Schutz bietet. Allerdings ist nicht das Fell allein der Schutz vor Kälte, denn die meisten Hunderassen, die in unseren und weiter nördlicheren Breiten zu Hause sind, verfügen zusätzlich über eine relativ dicke Schicht Unterhautfettgewebe, das sie vor dem Auskühlen schützt.

Brauchen Windhunde einen Windhundmantel?

Einige Rassen, wozu vor allem Jagdhunde aus südlichen Regionen, aber auch Windhunde zählen verfügen nicht über dieses Fettgewebe und haben zumeist noch ein recht kurzes Fell, was sie sehr anfällig für Erkältungen und Unterkühlung macht. Durch verschiedene Kreuzungen und die Weitergabe der besten genetischen Eigenschaften – wozu bei Windhunden sicher nicht ein wetterbeständiges Fell zählt – machen diese Tiere anfälliger gegen Witterungseinflüsse. Ein Windhundmantel kann hier also durchaus Sinn machen. Nicht zuletzt handelt es sich ja bei Windhunden, die für Hunderennen zum Einsatz kommen, um echte Leistungssportler. Ähnlich wie bei Sportlerinnen und Sportlern gilt es auch bei diesen Tieren, die Muskulatur zwischen Aufwärmphase und Rennen warm und geschmeidig zu halten, um Verletzungen zu vermeiden. Auch auf dem Trainingsplatz sind Hunde nicht ständig in Bewegung und gerade bei Sportlern zählt ja auch Disziplin zu den antrainierten Verhaltensregeln, so dass die Tiere manchmal über längere Zeit stillsitzen oder stehen müssen. Hier hilft ein guter Hundemantel vielfach, die Muskulatur geschmeidig zu halten und Energie zu sparen.

Auch bei kleineren Hunderassen, kann es in einigen Fällen Sinn machen, den Hund bei schlechtem Wetter durch einen Hundemantel zu schützen. Allerdings geht es hier weniger um die Nässe von oben, sondern da kleinere und junge Hunde meist kurze Beine haben, wird der Bauch schnell nass, was in manchen Fällen zu Blasen- und Nierenentzündungen führen kann. Hier beugt ein entsprechend gut sitzender Hundemantel durchaus vor.

Was zeichnet einen guten Hundemantel aus?

Ein guter Hundemantel sollte robust sein, eine abwaschbare Oberfläche haben und nach Möglichkeit wind- und wasserdicht sein. Die Innenseite sollte hingegen die Wärme gut speichern können. Der Handel bietet eine breite Palette schicker und praktischer Hundemode und Windhundmäntel an. Allerdings sollte bei der Auswahl eines solchen Kleidungsstücks praktische Überlegungen die Oberhand gegenüber modischem Schnickschnack behalten. Letztendlich geht es beim Kauf von Hundemänteln um die Gesundheit der Vierbeiner und nicht um das Ego der Zweibeiner.

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