Irak-Urlaub für Wagemutige

Es ist ein Land, das sich selbst als die „Wiege der Zivilisation“ sieht. Der Irak ist reich an Sehenswürdigkeiten und historischen Schätzen – aber arm an Touristen, mal abgesehen von schiitischen Pilgern aus dem benachbarten Iran.

Das soll sich ändern. Geoff Hann ist Chef der britischen Firma Hinterland Travel und einer der größten Veranstalter von Irakreisen für westliche Ausländer. Er selbst macht die Tour seit den 70er Jahren: „Wir haben zwei, drei, vier Fahrten pro Jahr gemacht, jedes Jahr mehr. Dieses Jahr werden es hoffentlich fünf.“

Mit Fremdenführern und Sicherheitsleuten aus dem Irak bringt Hann furchtlose Reisende zu antiken Stätten wie dem Schrein des islamischen Heiligen Al Sheikh Maaruf Al Karkhy. Für die Regierung ist das ein Segen. Bahaa Al-Majahi, Berater des irakischen Tourismusministeriums: „Wenn man derzeit irgendwo in der Welt den Irak erwähnt, denken die Leute an Morde, Terrorismus und die labile Sicherheitslage. Wir müssen daran arbeiten, dieses Image außerhalb des Landes zu ändern.“

Die Zahl der Touristen soll von zwei auf sechs Millionen im Jahr steigen. Aber Visa sind im Irak oft nur schwer zu bekommen. Und die Reise vom sichersten Grenzübergang im kurdischen Norden in den Süden dauert lange und verläuft nicht immer wie geplant. Clemens Sanetra, Tourist aus Niedersachsen: „Es ist immer noch schwierig, im Irak zu Reisen und neue Stätten zu besichtigen. Wir wollten zum Beispiel nach Hadra und Assut – aber das war nicht möglich.“

Noch ist der Irak ein exotisches Reiseziel. Aber wer sich hierhin traut, der kann etwas erleben, das nur wenige Ausländer zu sehen bekommen.

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