Jahrhundertflut in Spanien: Mehr als 70 Vermisste – Video

Jahrhundertflut in Spanien: Mehr als 70 Vermisste - Video


In den letzten Tagen hat ein ungewöhnlich starkes Unwetter die spanische Mittelmeerregion heimgesucht. Heftige Regenfälle, Sturm und Hochwasser haben große Schäden verursacht und das Leben vieler Anwohner in der Region stark beeinträchtigt.

Besonders betroffen ist das beliebte Fischer- und Künstlerdorf Cadaqués an der Costa Brava. In der Nacht auf Freitag traf das Unwetter den malerischen Ort mit voller Wucht. Starke Winde peitschten den Regen über die engen Gassen und ließen die Wellen des Mittelmeers über die Uferpromenade brechen. Viele Häuser und Geschäfte wurden überflutet, Straßen waren unpassierbar.

Dramatische Rettungseinsätze

In den frühen Morgenstunden erreichten die ersten Notrufe die örtlichen Rettungskräfte. Feuerwehr, Polizei und freiwillige Helfer begannen umgehend mit den Rettungsarbeiten. In gefährlichen Einsätzen mussten sie zahlreiche Menschen aus ihren überfluteten Häusern bergen. Viele Anwohner hatten sich auf die Dächer ihrer Gebäude gerettet und warteten dort auf Hilfe.

Besonders dramatisch gestalteten sich die Suchen nach Vermissten. Im Laufe des Tages wurde bekannt, dass mehr als 70 Personen nach den Überschwemmungen nicht auffindbar waren. Rettungstaucher durchsuchten die überfluteten Straßen und Gebäude, um weitere Opfer zu bergen. Hubschrauber kreisten über dem Dorf, um aus der Luft nach Verschütteten Ausschau zu halten.

Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen könnte. Viele Häuser sind einsturzgefährdet, die Infrastruktur des Ortes ist stark beschädigt. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten werden voraussichtlich noch Tage in Anspruch nehmen.

Massive Schäden in der Region

Neben Cadaqués sind auch andere Gemeinden an der Costa Brava schwer von den Unwettern betroffen. In Roses, L’Escala und Llançà haben die Wassermassen ebenfalls erhebliche Schäden angerichtet. Straßen mussten gesperrt, Häuser evakuiert werden. Viele Familien haben ihr Zuhause verloren oder sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Auch in den Städten im Landesinneren, wie Girona und Figueres, kam es zu Überschwemmungen. Behörden berichten von überfluteten Wohngebieten, beschädigten Infrastruktur und zahlreichen Verkehrsunfällen. Der regionale Bahnverkehr wurde teilweise eingestellt, da die Gleise an einigen Stellen weggespült wurden.

Insgesamt sind schätzungsweise mehr als 10.000 Menschen von den Auswirkungen des Unwetters betroffen. Viele von ihnen haben ihr Zuhause verloren oder können vorerst nicht in ihre Häuser zurückkehren. Die Aufräumarbeiten werden noch Wochen andauern.

Warnung vor weiteren Unwettern

Die Wetterbehörden warnen, dass die Region in den kommenden Tagen weiterhin mit starken Regenfällen und Sturmböen rechnen muss. Bereits für das Wochenende sind neue Unwetter angekündigt, die die Lage weiter verschärfen könnten.

Ministerpräsident Pedro Sánchez hat für die betroffenen Gebiete den Katastrophenfall ausgerufen und finanzielle Soforthilfe zugesagt. Zudem sollen Soldaten bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten unterstützen. Die Bevölkerung wird aufgerufen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.

Experten warnen, dass solche Extremwetterereignisse in Zukunft aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten könnten. Sie fordern daher dringend Investitionen in den Hochwasserschutz und eine Anpassung der Infrastruktur an die veränderten Wetterbedingungen.

Für die Anwohner an der Costa Brava beginnt nun eine schwierige Zeit des Wiederaufbaus. Viele Familien müssen erst einmal bei Freunden oder in Notunterkünften unterkommen, bis ihre Häuser wieder bewohnbar sind. Die Gemeinden sind auf Hilfe aus der ganzen Region angewiesen, um die Schäden zu beseitigen und das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen