Kabinetttheater-Macherin Julia Reichert ist tot – Video

Kabinetttheater-Macherin Julia Reichert ist tot - Video


Julia Reichert wurde 1950 in München als Tochter des Schauspielers Willy Reichert geboren. Nach dem Besuch der Journalistenschule wurde sie Buchhändlerin in ihrer Heimatstadt und zog später mit ihrem Mann, dem österreichischen Autor Helmut Eisendle, nach Norditalien.

Gründung des Objekt- und Figurentheaters

Im Jahr 1989 gründete Reichert gemeinsam mit Christopher Widauer in Graz das Objekt- und Figurentheater, das 1996 an einen neuen Standort in der Wiener Porzellangasse wechselte. Ab 2010 übernahm Reichert selbst die Leitung des Theaters.

Das Kabinetttheater als Ort der Experimente

Das Kabinetttheater in Wien wurde von Reichert wie ein Salon geführt, in dem Bühne, Zuschauerraum, Bar und Wohnung ineinander übergingen. Der Spielplan widmete sich vor allem der Minidramatik der Wiener Gruppe sowie anderen experimentellen literarischen und musikalischen Darbietungen.

Reicherts kreativer Gestaltungswille

Der Innenhof des Theaters in der Porzellangasse wurde von Reichert liebevoll zu einem preisgekrönten Stadtgarten umgestaltet, der von ihrem unermüdlichen Gestaltungswillen zeugt.

Auszeichnungen

Für ihre Verdienste wurde das Kabinetttheater 2004 mit dem Nestroy-Preis für die beste Off-Theater-Produktion ausgezeichnet. 2019 erhielt Julia Reichert selbst das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien.

Tod und Vermächtnis

Nach schwerer Krankheit verstarb Julia Reichert am 29. Oktober 2024 in Wien. Ihr visionäres Konzept des Kabinetttheaters als Ort der Experimente und kreativen Entfaltung hat jedoch ein bleibendes Erbe hinterlassen und inspiriert auch heute noch Künstler und Theaterbegeisterte.

 

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