Die Verhängung von Strafzöllen durch den US-Präsidenten Donald Trump auf Waren aus Kanada, Mexiko und China hat nun eine Gegenreaktion dieser Länder ausgelöst. Als Vergeltungsmaßnahme haben die drei Länder ihrerseits Zölle auf Waren aus den USA angekündigt. Damit eskaliert der Handelskonflikt zwischen den Supermächten weiter und droht in einen vollwertigen Handelskrieg zu münden.
Kanadas Gegenzölle
Kanada, der größte Handelspartner der USA, hat als Reaktion auf die US-Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte Vergeltungszölle in Höhe von 16,6 Milliarden kanadischen Dollar (rund 11 Milliarden Euro) angekündigt. Betroffen sind von den kanadischen Zöllen unter anderem Stahl, Aluminium, landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Mais und Schweinefleisch sowie eine Reihe von Konsumgütern. Kanadas Premierminister Justin Trudeau bezeichnete die US-Zölle als „völlig inakzeptabel“ und kündigte an, dass Kanada „mit der gleichen Stärke und Entschlossenheit“ reagieren werde.
Mexikos Vergeltung
Auch Mexiko, das gemeinsam mit Kanada das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA bildet, hat Gegenzölle auf US-Produkte im Wert von 3 Milliarden Dollar angekündigt. Betroffen sind dabei unter anderem landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Schweine, Äpfel, Trauben und verschiedene Käsesorten. Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo betonte, dass die Vergeltungsmaßnahmen „im gleichen Umfang“ wie die US-Zölle ausfallen werden.
Chinas Drohungen
China, der größte Handelspartner der USA, hat ebenfalls mit Gegenmaßnahmen gedroht. So sollen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Produkte im Wert von 50 Milliarden Dollar erhoben werden. Betroffen wären dabei vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Sojabohnen, aber auch Automobile. Chinas Handelsminister Zhong Shan bezeichnete die US-Zölle als „Erpressung“ und kündigte an, dass China im Falle einer Eskalation weitere Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde.
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft
Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den Supermächten USA, China und den nordamerikanischen Ländern Kanada und Mexiko birgt erhebliche Risiken für die globale Wirtschaft. Experten warnen, dass ein Handelskrieg zwischen den weltgrößten Volkswirtschaften die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Zudem befürchten sie, dass eine weitere Eskalation zu einem Zusammenbruch des globalen Handelssystems führen könnte.
Kritik an Trumps Handelspolitik
Die Ankündigung der Gegenzölle durch Kanada, Mexiko und China hat international scharfe Kritik an der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst. Viele Experten und Politiker warnen, dass Trumps „America First“-Doktrin und seine protektionistischen Maßnahmen das Ende der regelbasierten, multilateralen Handelsordnung einläuten könnten. Stattdessen plädieren sie für eine Rückkehr zu Verhandlungen und einer Deeskalation des Konflikts im Interesse aller Beteiligten.
Auswirkungen auf deutsche Unternehmen
Die drohende Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und ihren Handelspartnern hat auch Auswirkungen auf deutsche Unternehmen. Als führende Exportnation ist Deutschland in hohem Maße vom globalen Handel abhängig. Viele deutsche Konzerne wie Volkswagen, BMW oder Siemens haben große Produktionsstandorte in den betroffenen Ländern und sind daher direkt vom Handelskonflikt betroffen. Experten warnen, dass ein Handelskrieg die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen und den Aufschwung der letzten Jahre gefährden könnte.
Suche nach Lösungen
Angesichts der eskalierenden Lage suchen Politiker und Wirtschaftsvertreter nach Wegen, den Handelskrieg noch abzuwenden. So setzt sich die Europäische Union für eine Rückkehr zu Verhandlungen und eine Deeskalation des Konflikts ein. Auch die Welthandelsorganisation WTO hat die involvierten Länder aufgerufen, den Konflikt durch Dialog und im Rahmen der bestehenden Regeln beizulegen. Letztlich hängt es aber davon ab, ob die Supermächte USA, China, Kanada und Mexiko zu Kompromissen bereit sind, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
