Regulierung tritt in Kraft: EU-KI-Verordnung soll sicheren und vertrauenswürdigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz gewährleisten.
Die lang erwartete EU-KI-Verordnung ist nun offiziell im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in der EU erreicht und die nächsten Schritte zur Umsetzung der Verordnung können eingeleitet werden. Die Verordnung soll den Einsatz von KI in Europa sicherer, ethischer und vertrauenswürdiger gestalten und die Entwicklung dieser Schlüsseltechnologie in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.
Risikobasierter Ansatz als Kern der Verordnung
Kernstück der KI-Verordnung ist ein risikobasierter Ansatz. KI-Systeme werden je nach ihrem Gefährdungspotenzial in verschiedene Kategorien eingestuft. Für „Hochrisiko-KI“ gelten besonders strenge Regeln in Bezug auf Qualitätssicherung, Datenschutz und Transparenz. Beispiele für Hochrisiko-KI sind Systeme, die in kritischen Infrastrukturen, im Gesundheitswesen oder bei der Strafverfolgung eingesetzt werden.
Klare Vorgaben auch für „begrenzt risikoreiche“ KI
Auch für „begrenzt risikoreiche“ KI-Anwendungen sind spezifische Vorgaben vorgesehen, beispielsweise bei der Kennzeichnung für Verbraucher. Dies betrifft etwa Chatbots oder Systeme zur Gesichtserkennung, bei denen die Nutzer transparent darüber informiert werden müssen, dass sie mit einer KI interagieren.
Gestaffelte Umsetzungsfristen fordern Unternehmen
Die Umsetzungsfristen für die KI-Verordnung sind gestaffelt. Für viele Bestimmungen haben Unternehmen und Organisationen 24 Monate Zeit, um die neuen Vorgaben umzusetzen. Für einige Bereiche, wie die Konformitätsbewertung von Hochrisiko-KI, gelten sogar nur 12 Monate. Dies stellt vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor große Herausforderungen, da sie die neuen Compliance-Anforderungen schnell umsetzen müssen.
Breite Anwendungsbereiche betroffen
Die KI-Verordnung betrifft neben klassischen Industriebranchen auch Sektoren wie Gesundheitswesen, Verkehr, Bildung oder öffentliche Verwaltung, in denen KI-Anwendungen verstärkt zum Einsatz kommen. Hier müssen die neuen Regularien mit bestehenden Regulierungsrahmen abgestimmt werden, um einen kohärenten Rechtsrahmen zu gewährleisten.
Anbieter von KI-Systemen in der Pflicht
Auch Anbieter von KI-Systemen selbst müssen die Vorgaben der KI-Verordnung erfüllen und neue Zertifizierungen einholen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte den hohen Anforderungen an Sicherheit, Transparenz und Ethik entsprechen.
Europa setzt Maßstäbe für KI-Regulierung
Mit der Veröffentlichung der KI-Verordnung setzt Europa einen wichtigen Meilenstein für die Regulierung von Künstlicher Intelligenz und nimmt eine Vorreiterrolle ein. Unternehmen und Organisationen sind nun gefordert, sich intensiv mit den neuen Regularien auseinanderzusetzen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Einsatz von KI in Europa sicherer, vertrauenswürdiger und ethisch verantwortungsvoller zu gestalten.

