Kosten für Erdgasbezug steigen laut Verivox Anfang 2025

Kosten für Erdgasbezug steigen laut Verivox Anfang 2025


Im kommenden Jahr müssen Verbraucher für Gas teilweise wieder mehr zahlen. „Die Kosten für den Bezug von Erdgas steigen für die Haushalte in Deutschland mit Beginn des Jahres 2025“, sagt Lundquist Neubauer vom Vergleichsportal Verivox in einem Interview.

Hintergründe zur Preisentwicklung

Die Gründe für den Preisanstieg sind vielfältig. Zum einen haben sich die Großhandelspreise für Erdgas in den letzten Monaten wieder deutlich erhöht, da die Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie gestiegen ist. Zum anderen wirken sich auch die geopolitischen Spannungen und die Unsicherheiten auf den Weltmärkten auf die Gaspreise aus. 

Die Situation auf dem Erdgasmarkt ist seit dem Ukraine-Krieg im Frühjahr 2022 angespannt. Russland, das bislang einer der Hauptlieferanten von Erdgas nach Europa war, hat seine Exporte in den letzten Monaten stark reduziert. Dies hat zu Engpässen und steigenden Preisen geführt. Um unabhängiger von russischen Gasimporten zu werden, haben viele europäische Länder ihre Bemühungen verstärkt, alternative Quellen zu erschließen und den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben.

Auswirkungen auf private Haushalte

Für die Verbraucher in Deutschland bedeutet der Preisanstieg, dass sie im kommenden Jahr wieder tiefer in die Tasche greifen müssen, um ihre Heizkosten zu bezahlen. Experten schätzen, dass die monatlichen Kosten für einen Durchschnittshaushalt um bis zu 50 Euro steigen könnten. 

Das wird vor allem Familien mit geringem und mittlerem Einkommen vor Herausforderungen stellen. Viele Menschen haben ohnehin schon mit den hohen Energiepreisen zu kämpfen und müssen nun weitere Belastungen stemmen. Hinzu kommen die allgemein steigenden Lebenshaltungskosten, die das Haushaltsbudget zusätzlich belasten.

Mögliche Entlastungsmaßnahmen

Um die finanziellen Auswirkungen für die Verbraucher abzufedern, erwägt die Bundesregierung verschiedene Entlastungsmaßnahmen. Im Gespräch sind zum Beispiel eine Anhebung des Wohngelds, ein erweiterter Heizkostenzuschuss oder steuerliche Erleichterungen. Auch die Einführung eines Gaspreisdeckels wird diskutiert, wie er in anderen europäischen Ländern bereits umgesetzt wurde.

Verbraucherschützer fordern, dass die Regierung rasch konkrete Schritte ergreift, um die Bürger zu entlasten. Denn je länger die Haushalte auf Hilfe warten müssen, desto stärker werden sie von den steigenden Kosten belastet. Gleichzeitig appellieren Experten an die Verbraucher, selbst Maßnahmen zur Energieeinsparung zu ergreifen, um die finanziellen Auswirkungen abzufedern.

Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft

Die Entwicklung bei den Erdgaspreisen hat nicht nur Auswirkungen auf private Haushalte, sondern betrifft auch die Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt. Viele Unternehmen, insbesondere energieintensive Betriebe, leiden unter den hohen Energiekosten und müssen ihre Produktion drosseln oder sogar Arbeitsplätze abbauen.

Das wiederum belastet den Arbeitsmarkt und könnte zu steigender Arbeitslosigkeit führen. Zudem verteuern sich durch die höheren Energiekosten auch viele Waren und Dienstleistungen, was die Inflation weiter antreibt. Somit werden die steigenden Gaspreise für breite Teile der Bevölkerung spürbar.

Künftige Entwicklungen und Herausforderungen

Experten gehen davon aus, dass die Preisschwankungen auf dem Erdgasmarkt auch in den kommenden Jahren anhalten werden. Neben den geopolitischen Unsicherheiten spielt auch der Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung eine wichtige Rolle. Der Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Steigerung der Energieeffizienz werden entscheidend dafür sein, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen langfristig zu reduzieren.

Gleichzeitig müssen Lösungen gefunden werden, um die Belastungen für Verbraucher und Unternehmen in dieser Übergangsphase abzufedern. Dafür braucht es ein Zusammenspiel von staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, Investitionen in die Energiewende und Eigeninitiative der Bürger. Nur so kann der Umbau zu einer nachhaltigen Energieversorgung gelingen, ohne dass weite Teile der Gesellschaft überfordert werden.

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