Video: Lawinengefahr – das bedeuten die fünf Warnstufen im Detail

Video: Lawinengefahr – das bedeuten die fünf Warnstufen im Detail


Sicherheit am Berg: Lawinenwarnstufen richtig deuten und Risiken minimieren.

 

Lawinen sind eine reale Gefahr in den Bergen, besonders im Winter und Frühjahr. Um Bergsportler und die Bevölkerung vor Lawinenunglücken zu schützen, geben Lawinenwarndienste detaillierte Lawinenlageberichte heraus. Diese Berichte enthalten unter anderem Informationen zur aktuellen Lawinengefahr, die in fünf Warnstufen eingeteilt wird. Doch was bedeuten diese fünf Warnstufen konkret? Und wie sollten sich Bergsportler entsprechend verhalten? Wir erklären die Lawinenwarnstufen im Detail und geben wichtige Tipps für die Planung und Durchführung von Touren im winterlichen Gebirge.

Lawinenwarnstufe 1: Geringe Lawinengefahr

  • Bedeutung: Die Schneedecke ist im Allgemeinen stabil. Auslösungen von Lawinen sind nur bei großer Zusatzbelastung in extrem steilem Gelände möglich.
  • Empfehlung: Trotz der geringen Lawinengefahr sollten Bergsportler vorsichtig sein und steile Hänge meiden. Eine gute Tourenplanung und die Beachtung der aktuellen Wetterbedingungen sind dennoch wichtig.

Lawinenwarnstufe 2: Mäßige Lawinengefahr

  • Bedeutung: Die Schneedecke ist mäßig stabil. Auslösungen von Lawinen sind bei großer Zusatzbelastung vor allem in steilem Gelände möglich. Spontane Lawinenabgänge sind nicht zu erwarten.
  • Empfehlung: Bergsportler sollten bei der Tourenplanung das Gelände sorgfältig auswählen und steile Hänge möglichst meiden. Die Lawinengefahr sollte vor Ort beurteilt werden.

Lawinenwarnstufe 3: Erhebliche Lawinengefahr

  • Bedeutung: Die Schneedecke ist erheblich instabil. Auslösungen von Lawinen sind bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem in steilem Gelände möglich. Spontane Lawinenabgänge sind vereinzelt möglich.
  • Empfehlung: Bergsportler sollten bei der Tourenplanung sehr vorsichtig sein und steile Hänge unbedingt meiden. Erfahrene Bergsportler können in weniger steilem Gelände unterwegs sein, sollten sich aber der erhöhten Lawinengefahr bewusst sein.

Lawinenwarnstufe 4: Große Lawinengefahr

  • Bedeutung: Die Schneedecke ist weitgehend instabil. Auslösungen von Lawinen sind bereits bei geringer Zusatzbelastung auch in mäßig steilem Gelände möglich. Spontane Lawinenabgänge sind häufig zu erwarten.
  • Empfehlung: Bergsportler sollten das freie Gelände meiden. Touren sollten nur in lawinensicheren Gebieten unternommen werden.

Lawinenwarnstufe 5: Sehr große Lawinengefahr

  • Bedeutung: Die Schneedecke ist extrem instabil. Spontane Lawinenabgänge sind in großem Ausmaß zu erwarten. Auch flaches Gelände kann betroffen sein.
  • Empfehlung: Bergsportler sollten das freie Gelände unbedingt meiden. Es besteht Lebensgefahr.

Zusätzliche Tipps für die Tourenplanung

  • Lawinenlagebericht studieren: Vor jeder Tour sollte der aktuelle Lawinenlagebericht des jeweiligen Gebietes gründlich studiert werden.
  • Wetterbericht beachten: Die aktuellen Wetterbedingungen und die Wettervorhersage sind wichtige Faktoren bei der Beurteilung der Lawinengefahr.
  • Gelände beurteilen: Das Gelände sollte sorgfältig ausgewählt und steile Hänge möglichst gemieden werden.
  • Lawinenausrüstung mitführen: Bergsportler sollten immer eine vollständige Lawinenausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) mitführen und diese beherrschen.
  • Gruppengröße anpassen: Bei erhöhter Lawinengefahr sollte die Gruppengröße reduziert werden.
  • Im Zweifel umkehren: Wenn die Lawinengefahr zu hoch erscheint oder Unsicherheiten bestehen, sollte die Tour abgebrochen werden.

Fazit: Wissen, Planung und Vorsicht retten Leben

Die Lawinenwarnstufen sind ein wichtiges Hilfsmittel zur Beurteilung der Lawinengefahr. Bergsportler sollten die Lawinenwarnstufen kennen und richtig deuten, um das Risiko von Lawinenunfällen zu minimieren. Eine sorgfältige Tourenplanung, die Beachtung der aktuellen Wetterbedingungen und die Mitführung einer vollständigen Lawinenausrüstung sind unerlässlich für eine sichere Tour im winterlichen Gebirge. Im Zweifel gilt: Sicherheit geht vor!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen