1973 gilt als das Jahr, in dem das Mountainbike als Downhiller geboren wurde. Es handelte sich dabei um einen umgerüsteten Schwinn Cruiser, der für Radsportler in Kalifornien kreiert wurde. Da die ersten Mountainbikes sehr schwer waren, wurden sie nur für Abfahrten in unwegsamen Gelände benutzt. Vier Jahre später wurde das erste Mountainbike als eigenes Fahrrad gebaut, mit Gangschaltung und Schnellspanner am Sattel. Durch einen Rahmen aus leichteren Stahlrohren wurde auch das Gewicht auf unter 18 kg gesenkt. Seither entwickelten sich die Fahrräderweiter und manche Mountainbikes wiegen heute nicht einmal mehr 10 kg. Doch nicht nur das Gewicht und die Technik haben sich verändert, es entstand auch ein Trend zu größeren Reifen.
MTB 29er und 27,5 Zoll MTB
Wer ein Mountainbike kaufen will, steht vor der Entscheidung, die passende Reifengröße zu wählen. Vor dieser Entscheidung stand auch Sabine Spitz bei den Olympischen Spielen 2012. Und sie wählte als eine der ersten Sportlerinnen ein 27,5 Zoll MTB und gewann Silber. Zuvor lag die Maximalgröße bei 26 Zoll. In der Zwischenzeit hat aber auch das größere MTB 29er an Beliebtheit gewonnen, denn es bewältigt Unebenheiten einfach besser. Es bietet auch wesentlich mehr Sicherheit, Fahrfehler wirken sich nicht so gravierend aus. Im Gelände, wo mit niedrigerem Reifendruck gefahren wird, verringert sich auch der Rollwiderstand bei großen Rädern. Der Nachteil liegt jedoch in der Masse. MTB 29er sind träger und beschleunigen langsamer. Um die gleiche Geschwindigkeit zu erreichen wie mit einem 27,5 oder 26 Zoll MTB, ist ein größerer Energieaufwand notwendig. Und dennoch erreichte bei einem Test des Schweizer Nationalteams, die Gruppe mit 29 Zoll- Rädern das Ziel um eine Sekunde eher als die Gruppe mit 26 Zoll-Rädern. Auch haben Personen mit einer Körpergröße unter 1,80 m mitunter Schwierigkeiten mit den großen Reifen, da sie einen entsprechenden Rahmen benötigen. Doch für Menschen mit geringerer Körpergröße stellt das 27,5 Zoll MTB eine gute Alternative dar, wie bereits Silvia Spitz bewiesen hat.
Gesunder Sport
Wer gerne und oft mit seinem Mountainbike, gleichgültig ob mit dem MTB 29er oder mit dem 27,5 Zoll MTB, unterwegs ist, kann nicht nur von schönen und eindrucksvollen Erlebnissen berichten, sondern hält auch seinen Körper gesund. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten, treten beim gezielten Mountainbiking weder Verschleißerscheinungen noch Überbelastungen des Körpers auf. Durch Erlernen der richtigen Fahrtechnik und entsprechenden Übungen zur Balance wird auch die Unfallgefahr verringert. Gut gewählte Ausrüstung bietet zusätzlichen Schutz. Der Helm muss richtig sitzen. Er darf weder in die Stirn rutschen, da er die Sicht behindert würde, noch darf er zu weit im Nacken sitzen, die Stirn wäre bei einem Sturz nicht geschützt. Bunte Helme, in kräftigen Farben gehalten, erhöhen zusätzlich die Sicherheit, da sie besser gesehen werden. Unbedingt sollte nach einem Sturz der Helm getauscht werden, auch sollte er aus größerer Höhe zu Boden fallen. Nach spätestens sechs Jahren ist der Helm zu tauschen, da durch die Abnützung des Materials nicht mehr der notwendige Schutz gegeben ist. Ebenso muss das Rad selbst regelmäßig auf seine Sicherheit überprüft werden, Handbremse, Bremsklötze, Reifenprofil. Gut und sicher ausgestattet, wird Mountainbiking zum doppelten Vergnügen, deshalb sollte bereits beim Mountainbike-Kauf darauf geachtet werden.

