Notrufe auf der 110 können nun geortet werden

Notrufe auf der 110 können nun geortet werden


In Notfällen kommt es oftmals auf Sekunden an. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Rettungskräfte so schnell wie möglich zum Einsatzort gelangen können. Aus diesem Grund wurde die Möglichkeit der automatischen Standortermittlung bei Notrufen auf der europaweiten Notrufnummer 112 bereits vor einigen Jahren eingeführt. Doch wie sieht es mit der Notrufnummer 110 der Polizei aus?

Endlich Fortschritte bei der Standortermittlung

Lange Zeit war es für die Polizei nicht möglich, den genauen Standort eines Anrufers auf der 110 automatisch zu ermitteln. Das hat sich nun glücklicherweise geändert. Seit kurzem können Notrufe auf der 110 ebenfalls geortet werden, um die Einsatzkräfte schnellstmöglich zum Ort des Geschehens zu leiten.

Die neue Technik funktioniert folgendermaßen: Sobald jemand den Polizeinotruf wählt, sendet das Mobilfunkgerät automatisch Standortinformationen an die Leitstelle. Dort können die Disponenten die genaue Position des Anrufers auf einer Karte ablesen und die nächstgelegene Streife umgehend zum Einsatzort entsenden.

Präzise Standortermittlung dank moderner Technologie

Möglich wird die präzise Standortermittlung durch den Einsatz moderner Ortungstechnologien wie GPS und WLAN-Triangulation. Selbst wenn der Anrufer seinen Standort nicht genau benennen kann, lässt sich seine Position anhand der Verbindung zum Mobilfunknetz und den Signalen umliegender WLAN-Hotspots ermitteln.

Die Einführung dieser Technik war allerdings ein längerer Prozess. Zunächst mussten die Notrufnummern 110 und 112 technisch miteinander verknüpft werden, damit die Standortdaten auch an die Polizeileitstellen weitergeleitet werden können. Außerdem mussten die Leitstellen mit der entsprechenden Hard- und Software ausgestattet werden, um die eingehenden Standortinformationen verarbeiten und visualisieren zu können.

Schnellere Reaktionszeiten in Notfällen

Dank der neuen Technik können Rettungskräfte nun deutlich schneller zum Einsatzort gelangen. Insbesondere in Situationen, in denen der Anrufer aufgeregt ist oder den genauen Standort nicht kennt, kann so wertvolle Zeit gespart werden. Statt mühsam nach Hinweisen zum Ort des Geschehens zu fragen, können die Disponenten die Einsatzkräfte nun direkt an die richtige Adresse schicken.

Das erhöht die Chancen, Menschenleben in akuten Notfällen zu retten und die Folgen von Straftaten schnell einzudämmen. Experten gehen davon aus, dass die Einführung der automatischen Standortermittlung bei Notrufen auf der 110 die Reaktionszeiten der Polizei im Durchschnitt um bis zu 30 Sekunden senken wird. In lebensbedrohlichen Situationen kann das den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Erweiterung des Leistungsangebots für Notrufe

Die Möglichkeit der Standortermittlung bei Notrufen ist nur ein Baustein einer umfassenderen Modernisierung des Notrufsystems in Deutschland. In Zukunft sollen Anrufer noch weitere Funktionen nutzen können, um Rettungskräfte optimal auf den Einsatz vorzubereiten.

Dazu gehört beispielsweise die Übermittlung von Fotos oder Videos vom Einsatzort, um den Disponenten einen genaueren Überblick über die Lage zu verschaffen. Auch die Übertragung von Vitalwerten, etwa bei medizinischen Notfällen, ist angedacht. So könnten Rettungskräfte schon auf der Anfahrt mit der Erstversorgung beginnen.

Insgesamt ist die Einführung der automatischen Standortermittlung bei Notrufen auf der 110 ein wichtiger Schritt, um das Notrufsystem in Deutschland fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Schnellere Reaktionszeiten und eine verbesserte Lageeinschätzung können im Ernstfall Leben retten – und das ist das oberste Ziel der Rettungskräfte.

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