Omega Speedmaster – keine Uhr flog so oft zum Mond

Omega Speedmaster – keine Uhr flog so oft zum Mond

Am 21. Juli 1969 betrat der erste Mensch den Mond und blickte auf eine Omega Uhr, die sich bereits in härtesten Tests bewährt hatte.

Zu den „echten Männern“ zählen die Astronauten – aber auch Astronautinnen. Nicht da sie ihre Nebenbuhlerinnen gelegentlich die Zähne zeigen, sondern da sie ihre Uhren selbst aufziehen. Denn der automatische Aufzug macht im schwerelosen All „schlapp“. Für die Schwungmasse fehlt die Erdanziehung und eben deshalb ziehen echte Männer ihre Uhr selbst auf. Die Omega Speedmaster Moonwatch ist eine echte Uhr für Männer: Sie verfügt über einen Handaufzug.

1957 lancierte Omega den Chronografen zum moderaten Preis von 380 Franken – mit Metallarmband 415 Franken – doch zu diesem Zeitpunkt war die bemannte Raumfahrt noch eine Fantasie, die nur von Jule Vernes bekannt war. Doch dies sah weniger Monate später schon anders aus, als am 04. Oktober 1957 Russland den Sputnik als erstes unbemanntes Objekt ins All schossen.

Das Omega-Management hatte mit der Speedmaster ursprünglich auf den florierenden Automobilsport gezielt, da dieser als echter Männersport galt. Die Karriere im All ergab sich für den Speedmaster rein zufällig. 1963 kauften zwei Angestellte der US-Weltraumbehörde NASA in Houston fünf Zeitmesser verschiedener Marken und nach ausgiebigen Tests erwies sich die Omega Speedmaster als der beste Chronograph.

Die Mondlandung – niemand achtete auf die Uhr

In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 verfolgten rund 600 Millionen Menschen den ersten Schritt von Neil Armstrong um 22.56 Uhr auf dem Mond. Niemand hat auf seine Uhr geachtet – wobei er keine trug – denn er hatte sie an Bord gelassen. Erst um 23:11 Uhr kam die Speedmaster zu ihrer Mondtaufe, als Buzz Aldrin aus der Landefähre auf den Mond trat.

Ein Jahr später kam die große Bewährungsprobe für die Omega mit der Apollo-13 Mission. Die Hauptstromversorgung der Kapsel brach mitten im Flug zum Mond zusammen und der kürzeste Weg zur Erde führte um den Mond herum und nahm vier Tage in Anspruch. Das Problem: Die Notstromversorgung war nur für zwei Tage ausgelegt. Daher stellten die Astronauten alle Energieverbraucher bis auf den Funkempfänger ab. Während dieser Zeit vertraute Commander James Lowell seiner Uhr, um die Steuerungsrakete zu zünden, mit der das Raumschiff wieder in Richtung Erde manövriert werden sollte. Wichtig war dabei der entscheidende Moment, denn die Antriebsraketen mussten 14 Sekunden gezündet werden, um die Rakete auf den Heimkurs zu bringen. Eben dafür benötigte die Besatzung ihre Armbanduhr. Damit wurde die Omega Speedmaster zum Lebensretter der Besatzung von Apollo-13. Dem Hersteller wurde zum Dank der „Snoopy-Award“ verliehen, bei dem es sich um die höchste Auszeichnung der NASA-Astronauten handelt.

Doch darum geht es nicht, sondern darum, dass mit dem Modell ein Stück Zeitgeschichte erworben wird. Darüber hinaus ist die Dimension des Triumphs, den die Schweizer bei der Mondlandung feierten, lässt sich vor allem daran erkennen, dass die USA mit der Mission nicht nur ein Stück Weltall eroberten, sondern einen Sieg im Kampf der Systeme einfahren konnte. Die Botschaft war klar: Wir sind innovativer, flexibler und überhaupt besser als die Sowjetunion. Genau diese wurde über das Fernsehen bis in den letzten Winkel des Planeten übertragen.

Die Omega Speedmaster Moonwatch – ein modernes Modell mit Geschichte

Jeder kennt das berühmte Zitat von Neil Amstrong „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ Diese berühmten Worte sprach er, als er als erster Mensch die Oberfläche des Mondes betrat. Die einst für den Rennsport gedachte Uhr, wurde zum Chronographen für Weltall, als Buzz Aldrin mit ihr am Handgelenk leicht wie eine Feder über den Erdtrabanten hüpfte. Damit wurde sie zur berühmten „Moonwatch“.

Noch immer bietet Omega die Speedmaster Professional in einer Ausführung an, die der Original Moonwatch, von 1969 sehr nah kommt. Das Werk, das Uhrglas und die Gehäusegröße sind fast wie damals, doch es gibt auch Modelle mit Mondphasenanzeige oder Automatikwerk. Die begehrte und sehr seltene Vintage-Uhr „Speedmaster Automatic Holy Grail“ gehört zur Letzteren (Referenznummer 376.0822). Jedes Jahr bringt die Manufaktur aus Bild limitierte Sondereditionen von der Speedmaster heraus. Oft sind von diesen nur wenige tausend Exemplare im Angebot und sind daher ideal für Uhrensammler und -Fans. Einige der Uhren sind sogar hervorragend als Investment geeignet, wie bspw. die Omega Snoopy. In den letzten Jahren sind die Preise dieser seltenen und begehrten Uhren deutlich gestiegen und belaufen sich zwischen 3.200 und 67.000 Euro.

Nicht nur Herren tragen die Speedmaster

2007 feierte die Speedmaster bereits ihren 50. Geburtstag. 1957 nahm Lemania die Produktion der Speedmaster auf, die 1958 in den Handel gelangte. Der Uhr sieht man die Jahre nicht an, selbst dem Urmodell von 1957 nicht. Damit ist bewiesen, dass nichts so sehr gegen die Zeit immunisiert ist, wie eine gute Form und stabile Leistung. Und all das zu vergleichsweise moderaten Preisen.

Mittlerweile gibt es die Speedmaster auch als Damenuhr mit automatischen Werk und Diamantenbesetzer Lünette. Das ist eine beachtliche Karriere für eine Sportuhr, deren Handaufzug einst sehr gebieterisch einzig und allein nach echten Männern verlangte.

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