Panamas Präsident schließt Verhandlungen mit Trump über Kanal aus

Panamas Präsident schließt Verhandlungen mit Trump über Kanal aus


Der amtierende Präsident von Panama, José Raúl Molino, hat in einem klaren Statement ausgeschlossen, Verhandlungen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über den Panamakanal aufzunehmen. „Es gibt nichts zu besprechen“, betonte Molino in einem Interview. Damit erteilt er Trumps Avancen eine deutliche Absage und bekräftigt den Willen Panamas, den strategisch wichtigen Kanal unter staatlicher Kontrolle zu halten.

Historische Bedeutung des Panamakanals

Der Panamakanal ist nicht nur ein wichtiges Nadelöhr des globalen Handels, sondern auch ein Symbol der Souveränität Panamas. Über Jahrzehnte hinweg war der Kanal unter der Kontrolle der Vereinigten Staaten, was in Panama immer wieder für Unmut sorgte. Erst im Jahr 1999 ging der Kanal vollständig in den Besitz und die Verwaltung Panamas über, was als historischer Meilenstein in der Unabhängigkeit des Landes galt. 

Seitdem hat Panama den Kanal stetig modernisiert und ausgebaut, um den wachsenden Anforderungen des Welthandels gerecht zu werden. Im Jahr 2016 wurde etwa eine neue, größere Schleusenkammer eröffnet, die es ermöglicht, deutlich größere Schiffe passieren zu lassen. Dieses Prestigeprojekt wurde ganz entscheidend von der panamaischen Regierung vorangetrieben und finanziert.

Trumps Interesse am Panamakanal

Für Donald Trump ist der Panamakanal offenbar ebenfalls von großem Interesse. In seiner Rhetorik während des Wahlkampfs hatte er mehrfach angedeutet, dass er über eine Neuverhandlung des Kanals nachdenke. Dabei verwies er darauf, dass die USA beim Bau und Betrieb des Kanals hohe Investitionen getätigt hätten und daher ein Mitspracherecht beanspruchen könnten.

Trumps Äußerungen lösten in Panama große Besorgnis aus. Man befürchtete, dass der künftige US-Präsident versuchen könnte, den Kanal wieder unter amerikanische Kontrolle zu bringen oder zumindest Zugeständnisse in Form von Finanzbeteiligungen oder Mitspracherechten zu erzwingen. Schließlich ist der Kanal nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geostrategisch von enormer Bedeutung – für Panama wie auch für die USA.

Klare Absage des panamaischen Präsidenten

In diesem Kontext ist die unmissverständliche Absage des panamaischen Präsidenten Molino an Verhandlungen mit Trump zu sehen. Er machte deutlich, dass Panama nicht bereit ist, den hart erkämpften Status des Kanals als nationales Eigentum infrage stellen zu lassen. „Es gibt nichts zu besprechen“, betonte Molino in dem Interview. Damit erteilte er Trumps Avancen eine klare Absage.

Molino verwies darauf, dass der Panamakanal für Panama von existenzieller Bedeutung sei und daher nicht Gegenstand von Verhandlungen sein könne. Der Kanal sei „unser Kronjuwel“ und werde von Panama „mit Stolz und Entschlossenheit“ verwaltet, so der Präsident. Eine Rückgabe an die USA oder gar eine Beteiligung Washingtons sei daher kategorisch ausgeschlossen.

Stattdessen unterstrich Molino, dass Panama weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit den USA setzen werde – allerdings auf Augenhöhe und ohne Einmischung in innere Angelegenheiten. Man wolle ein Partner sein, der souverän über seinen Kanal entscheidet. Molino machte damit deutlich, dass für Panama die Zeiten vorbei sind, in denen der Kanal als US-amerikanisches Herrschaftsinstrument diente.

Wirtschaftliche Bedeutung und Modernisierung

Der Panamakanal ist für die panamaische Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Rund 6% des Bruttoinlandsprodukts werden direkt oder indirekt durch den Kanalbetrieb erwirtschaftet. Zudem sichert er Zehntausende Arbeitsplätze im Land. 

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Kanals langfristig zu stärken, hat Panama in den letzten Jahren massiv in Modernisierung und Ausbau investiert. So wurde etwa die Kapazität durch den Bau neuer, größerer Schleusen deutlich erhöht. Auch die Infrastruktur an beiden Kanalenden wurde ausgebaut, um den Warenumschlag zu beschleunigen.

Diese Investitionen wurden zum überwiegenden Teil von Panama selbst getragen. Lediglich ein kleinerer Teil stammt aus Krediten internationaler Finanzinstitutionen. Damit unterstreicht Panama seinen Willen, die volle Kontrolle über den Kanal zu behalten und ihn eigenständig zu entwickeln.

Geopolitische Bedeutung für Panama

Neben der wirtschaftlichen Bedeutung hat der Panamakanal für Panama auch eine enorme geopolitische Relevanz. Als „Nadelöhr“ des Welthandels ist er nicht nur von strategischer Bedeutung für die USA, sondern auch für andere Großmächte wie China. Panama versteht den Kanal daher als Faustpfand, um seine Verhandlungsposition gegenüber diesen Akteuren zu stärken.

Zudem ist der Kanalbetrieb ein zentraler Bestandteil des nationalen Selbstverständnisses in Panama. Der erfolgreiche Übergang von der US-Kontrolle zur eigenen Verwaltung des Kanals gilt als Meilenstein der Unabhängigkeit und Souveränität des Landes. Eine Rückgabe oder Beteiligung der USA würde daher als schwerer Rückschlag empfunden.

Vor diesem Hintergrund ist die entschiedene Haltung des panamaischen Präsidenten Molino zu verstehen. Er will die hart erkämpfte Kontrolle über den Kanal unter keinen Umständen infrage stellen lassen. Stattdessen setzt er auf eine partnerschaftliche, aber selbstbewusste Zusammenarbeit mit den USA und anderen Akteuren. Der Panamakanal bleibt in seinen Augen das „Kronjuwel“ Panamas, das man mit Stolz und Entschlossenheit verwaltet.

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