Seit Tagen bilden sich lange Schlangen vor dem Ministerium für Innere Sicherheit im US-Bundesstaat North Carolina. Die Einwanderer hoffen, dass ihre Fälle noch vor dem Amtsantritt von Donald Trump bearbeitet werden. Die Angst vor Massenabschiebungen ist in den USA groß, denn Trumps harte Einwanderungspolitik hat viele Migranten in Sorge versetzt.
Die mexikanische Stadt Tijuana hat sogar schon den Notstand ausgerufen, um sich auf eine mögliche Rückkehr von Migranten vorzubereiten. Viele Einwanderer, die sich teilweise schon lange im Land aufhalten, fürchten nun um ihre Zukunft in den Vereinigten Staaten. Sie hoffen, dass ihre Anhörungen und Gerichtsverfahren noch rechtzeitig vor dem 20. Januar abgeschlossen werden können, bevor Trump offiziell das Präsidentenamt übernimmt.
Verschärfung der Einwanderungsgesetze erwartet
Trumps harte Rhetorik und seine angekündigten Pläne zur Verschärfung der Einwanderungsgesetze haben bei vielen Migranten große Besorgnis ausgelöst. Er hat versprochen, die illegale Einwanderung mit allen Mitteln zu bekämpfen und Millionen von „kriminellen Ausländern“ abzuschieben. Viele fürchten, dass Trump sein Wahlkampfversprechen in die Tat umsetzen und die Abschiebungen massiv ausweiten könnte.
Bereits jetzt ist zu beobachten, dass die Zahl der Einwanderer, die sich freiwillig bei den Behörden melden, um ihre Papiere zu regeln, deutlich angestiegen ist. Sie hoffen, so einer drohenden Abschiebung zuvorzukommen. Allerdings ist unklar, ob die Behörden diese Flut an Anträgen vor Trumps Amtsantritt noch bearbeiten können.
Auch wenn Trump bei seiner Vereidigung zunächst nur einige wenige Exekutivmaßnahmen unterzeichnen kann, wird erwartet, dass er schon bald weitere Schritte zur Verschärfung der Einwanderungsgesetze einleiten wird. Experten gehen davon aus, dass er versuchen wird, die Einwanderungskontrollen deutlich zu verschärfen, die Abschiebungen zu beschleunigen und den Familiennachzug weiter einzuschränken.
Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft
Die geplanten Reformen zur Einwanderungspolitik könnten weitreichende Folgen für die US-Wirtschaft und Gesellschaft haben. Viele Unternehmen sind auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen und befürchten, dass ihnen durch die verschärften Gesetze wichtige Fachkräfte verloren gehen könnten.
Auch in vielen Kommunen, in denen Einwanderer einen hohen Anteil der Bevölkerung ausmachen, wächst die Sorge vor sozialen Spannungen und der Destabilisierung ganzer Stadtviertel. Manche Städte wie New York oder Los Angeles haben angekündigt, Einwanderer ohne Papiere weiterhin vor Abschiebungen schützen zu wollen.
Kirchen und Hilfsorganisationen bereiten sich ebenfalls auf eine mögliche Verschärfung der Einwanderungspolitik vor. Sie wollen Migranten rechtlichen Beistand leisten und sich für ihre Rechte einsetzen. Allerdings ist unklar, wie viel Spielraum ihnen Trump und seine Regierung in Zukunft noch lassen werden.
Internationale Kritik und Auswirkungen auf das Ausland
Trumps harte Linie in der Einwanderungspolitik stößt nicht nur innerhalb der USA auf Widerstand, sondern auch international auf scharfe Kritik. Viele Länder, aus denen viele Migranten in die USA kommen, befürchten negative Auswirkungen auf ihre Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.
Besonders betroffen wäre Mexiko, das nicht nur um das Schicksal seiner Staatsbürger in den USA besorgt ist, sondern auch um die wirtschaftlichen Folgen einer möglichen Abschottung. Mexiko ist einer der wichtigsten Handelspartner der USA und viele Mexikaner schicken Überweisungen an ihre Familien in der Heimat. Eine Eskalation des Konflikts könnte schwerwiegende Konsequenzen haben.
Auch andere Länder wie El Salvador, Guatemala oder Honduras, aus denen viele Migranten in die USA fliehen, sorgen sich um das Wohlergehen ihrer Bürger. Sie versuchen, sich auf eine mögliche Rückkehr vieler Migranten vorzubereiten und fordern von der US-Regierung eine humane Behandlung.
Die Europäische Union hat ebenfalls ihre Besorgnis über Trumps Einwanderungspolitik zum Ausdruck gebracht. Man befürchtet, dass die transatlantischen Beziehungen unter den geplanten Reformen leiden könnten. Insbesondere die Zusammenarbeit in Fragen von Sicherheit und Migration könnte erheblich erschwert werden.
Insgesamt zeigt sich, dass Trumps Einwanderungspolitik weit über die Grenzen der USA hinaus Auswirkungen haben und zu diplomatischen Spannungen führen könnte. Die Zukunft vieler Migranten in den USA bleibt ungewiss und hängt davon ab, wie entschlossen Trump seine Wahlversprechen in die Tat umsetzt.
