Der regionale Energieversorger RhönEnergie Fulda hat sich entschieden, private Initiativen in Sachen Nachhaltigkeit mit einem Preis auszuzeichnen. Bei der Verleihung des „RhönEnergie Nachhaltigkeitspreises“ am Dienstag wurde vor allem deutlich, wie innovativ osthessische Projekte in Sachen Nachhaltigkeit sind.
Die Auszeichnung soll dazu beitragen, das Bewusstsein für Umweltschutz und Klimaschutz in der Region zu stärken. „Wir wollen Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sein und zeigen, dass jeder Einzelne etwas bewirken kann“, betonte der Geschäftsführer der RhönEnergie Fulda, Thomas Müller, bei der feierlichen Preisverleihung.
Innovative Projekte aus der Region
Insgesamt wurden fünf Projekte ausgezeichnet, die sich in unterschiedlichen Bereichen für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Eines der Gewinnerprojekte ist die „Energiegruppe Hofbieber“, die sich für die energetische Sanierung von Privatgebäuden in dem Ortsteil von Hofbieber einsetzt. Durch gezielte Beratung und die Vermittlung von Fördermöglichkeiten konnten die Mitglieder der Energiegruppe bereits zahlreiche Hausbesitzer dazu motivieren, ihre Häuser energetisch zu modernisieren.
Ein weiterer Preisträger ist das „Repair-Café Fulda“, das seit 2016 defekte Elektrogeräte, Möbel und andere Alltagsgegenstände repariert, um so den Wegwerf-Mentalität entgegenzuwirken. „Viele Menschen wissen gar nicht mehr, wie man einfache Reparaturen selbst durchführt. Wir wollen ihnen zeigen, dass es oft gar nicht so schwierig ist, kaputte Sachen wieder instand zu setzen“, erklärte die Initiatorin des Repair-Cafés, Petra Schulz.
Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
Auch im Bereich der Landwirtschaft gab es preiswürdige Projekte. So wurde der Biohof „Gut Freckhausen“ ausgezeichnet, der sich auf die Produktion von Bio-Lebensmitteln spezialisiert hat. Dort werden neben Obst und Gemüse auch Eier, Milch und Fleisch in ökologischer Landwirtschaft erzeugt. „Uns ist es wichtig, dass unsere Produkte nicht nur gesund, sondern auch umweltfreundlich sind. Deshalb verzichten wir komplett auf den Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger“, erklärte Hofinhaberin Susanne Weber.
Darüber hinaus wurde das Projekt „Streuobstwiesen-Initiative Rhön“ prämiert, das sich für den Erhalt und die Pflege der artenreichen Streuobstwiesen in der Region einsetzt. „Diese wertvollen Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen sind leider in den letzten Jahrzehnten immer mehr verschwunden. Umso wichtiger ist es, dass wir sie schützen und wieder mehr davon anlegen“, betonte die Projektleiterin Katharina Müller.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Neben konkreten Umweltschutzprojekten wurde auch ein Projekt aus dem Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Die Grundschule in Höchst hatte ein Konzept entwickelt, um Themen wie Klimawandel, Artenvielfalt und Ressourcenschutz fächerübergreifend in den Unterricht einzubinden. „Wir wollen den Kindern schon früh ein Verständnis für ökologische Zusammenhänge vermitteln und ihr Umweltbewusstsein stärken. Nur so können wir die nächste Generation für den Schutz unseres Planeten begeistern“, erklärte Schulleiterin Maria Schneider.
Förderung und Vernetzung
Mit der Auszeichnung der Gewinnerprojekte möchte die RhönEnergie Fulda nicht nur das Engagement der Initiativen würdigen, sondern auch andere dazu inspirieren, sich für mehr Nachhaltigkeit in der Region einzusetzen. „Wir wollen die Projekte finanziell und ideell unterstützen und sie auch untereinander vernetzen, damit voneinander gelernt werden kann“, sagte Thomas Müller.
Insgesamt zeigt der RhönEnergie Nachhaltigkeitspreis, dass es in Osthessen eine Vielzahl von kreativen und engagierten Menschen gibt, die sich für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. „Diese Initiativen sind wahre Vorbilder und zeigen, dass jeder Einzelne etwas bewirken kann“, lobte Landrat Bernd Woide, der ebenfalls an der Preisverleihung teilnahm.
Die Bedeutung regionaler Lösungen
Die ausgezeichneten Projekte machen deutlich, dass gerade auf regionaler Ebene viel für den Umwelt- und Klimaschutz getan werden kann. Denn viele der Herausforderungen, wie etwa die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Förderung der Biodiversität oder die Stärkung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster, lassen sich oft am besten in einem überschaubaren Raum angehen.
„Wir brauchen dringend mehr Initiativen, die vor Ort Lösungen entwickeln und umsetzen. Nur so können wir die großen globalen Probleme auch wirklich angehen“, betonte Umweltministerin Svenja Schulze, die die Schirmherrschaft für den Nachhaltigkeitspreis übernommen hatte.
Weitere Impulse für Nachhaltigkeit
Der RhönEnergie Nachhaltigkeitspreis soll auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden, um das Engagement für Umwelt- und Klimaschutz in der Region kontinuierlich zu fördern. Geplant sind zudem weitere Maßnahmen, um die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zwischen den Projektinitiativen zu stärken.
„Wir wollen die Menschen in Osthessen dazu inspirieren, selbst aktiv zu werden und Verantwortung für unsere Umwelt zu übernehmen. Nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern“, zeigte sich Thomas Müller optimistisch für die Zukunft.
