Selenskyj an Chanukka: „Wir werden die Dunkelheit besiegen“

Selenskyj an Chanukka: "Wir werden die Dunkelheit besiegen"


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der selbst jüdischen Glaubens ist, empfing in Kiew Vertreter der Jüdischen Gemeinde, um gemeinsam das Lichterfest Chanukka zu feiern. Bei dieser Gelegenheit entzündete Selenskyj gemeinsam mit der Gemeinschaft den traditionellen Chanukka-Leuchter.

Hoffnung auf Frieden für die Ukraine

In seiner Ansprache äußerte Selenskyj die Hoffnung, dass dieser Chanukka-Feier ein Zeichen des Friedens und der Einheit für die Ukraine sein möge. „Wir werden die Dunkelheit besiegen“, sagte Selenskyj, und sprach damit seine Zuversicht aus, dass die Ukraine den Krieg gegen die russische Invasion letztendlich erfolgreich bestehen wird.

Selenskyj betonte, dass der Kampf der Ukraine für Freiheit und Demokratie einem universellen Streben der Menschheit entspreche. Auch wenn die derzeitige Situation in der Ukraine äußerst schwierig sei, gebe ihm die Entschlossenheit und der Mut des ukrainischen Volkes Hoffnung, dass letztendlich Gerechtigkeit und Frieden siegen werden.

Die symbolische Bedeutung von Chanukka

Chanukka ist ein jüdisches Lichterfest, das an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im 2. Jahrhundert vor Christus erinnert. Damals hatten die Makkabäer, eine jüdische Guerillatruppe, die Herrschaft der syrisch-griechischen Seleukiden über Jerusalem beendet. Das Fest symbolisiert den Sieg des Lichts über die Dunkelheit, der Freiheit über Unterdrückung.

Für Selenskyj und die Ukraine hat diese symbolische Bedeutung von Chanukka eine besondere Relevanz. Genau wie die Makkabäer kämpft die Ukraine heute für ihre Unabhängigkeit und Selbstbestimmung gegen eine übermächtige Besatzungsmacht. Der Chanukka-Leuchter, der die Hoffnung auf ein Wunder und den Triumph des Guten symbolisiert, steht somit auch für den Widerstandsgeist und die Entschlossenheit des ukrainischen Volkes.

Selenskyj als jüdischer Präsident der Ukraine

Wolodymyr Selenskyj ist der erste jüdische Präsident in der Geschichte der Ukraine. Seine jüdische Herkunft ist in einem Land, in dem es eine lange Tradition des Antisemitismus gab, durchaus bemerkenswert. Selenskyj hat sich jedoch nie vor seinem Glauben versteckt und sieht seine jüdische Identität als integralen Bestandteil seiner Person.

Gerade in Zeiten des Krieges ist Selenskyjs jüdische Identität für viele Ukrainer ein Symbol der Hoffnung und Resilienz. Als Jude repräsentiert er den jahrhundertelangen Kampf des ukrainischen Volkes gegen Unterdrückung und Verfolgung. Sein persönliches Schicksal spiegelt auch die Geschichte unzähliger Juden wider, die in der Ukraine Zuflucht suchten, aber immer wieder Gewalt und Vertreibung ausgesetzt waren.

Selenskyjs Chanukka-Feier in Kiew sendet daher auch eine wichtige Botschaft an die ukrainische Gesellschaft. Sie zeigt, dass Juden ein integraler Bestandteil der ukrainischen Identität sind und das Land gemeinsam mit seinen christlichen Mitbürgern verteidigen. Die Einheit über alle religiösen und ethnischen Grenzen hinweg ist essenziell für den Widerstand gegen die russische Aggression.

Internationale Resonanz auf Selenskyjs Chanukka-Feier

Die Feier von Präsident Selenskyj zum Chanukka-Fest in Kiew fand auch international große Beachtung. Viele jüdische Organisationen und Persönlichkeiten weltweit begrüßten Selenskyjs Geste als wichtiges Signal der Solidarität und des Zusammenhalts.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, lobte Selenskyjs Teilnahme an der Chanukka-Zeremonie als „starkes Zeichen der Verbundenheit“. Auch der israelische Präsident Izchak Herzog betonte, Selenskyjs Handeln zeige, „wie der Geist von Chanukka Inspiration für den Kampf um Freiheit und Demokratie sein kann“.

Ähnliche Statements kamen von jüdischen Organisationen in den USA, Großbritannien und anderen Ländern. Viele hoben hervor, dass Selenskyjs jüdische Identität eine wichtige Rolle dabei spiele, Brücken zwischen der Ukraine und der weltweiten jüdischen Gemeinschaft zu bauen. In Zeiten zunehmenden Antisemitismus sei es wichtig, solche Gesten der Verbundenheit zu würdigen.

Selenskyjs Chanukka-Feier in Kiew nahm somit eine symbolträchtige Bedeutung weit über die Grenzen der Ukraine hinaus an. Sie zeigte, dass der Kampf der Ukraine für Freiheit und Demokratie auch ein Kampf für universelle Werte ist, der von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubensbekenntnisse gemeinsam getragen wird.

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